13.02.2015
Apotheker und pharmazeutische Industrie haben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) im Jahr 2014 zusammen fast 6 Milliarden Euro Rabatt gewährt – teils gesetzlich verordnet, teils über Verhandlungen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Berechnung des Informationsdienstleisters IMS Health.
Die Apotheker sind mit 1,1 Milliarden Euro an den Einsparungen beteiligt. Rechnerisch hat jede der rund 20.000 Apotheken in Deutschland der GKV 55.500 Euro erlassen. Der Großteil der Preisnachlässe stammt jedoch von den Arzneimittelherstellern. Die Pharmaunternehmen mussten den Kassen allein über Zwangsrabatte nach § 130a des Sozialgesetzbuches V einen Nachlass von 1,7 Milliarden Euro einräumen. Hinzu kommen 250 Millionen Euro Einsparungen über Erstattungsbeträge. Der größte Posten ist der über die ausgehandelten Rabattverträge eingesammelte Sparbeitrag. Um fast 3 Milliarden Euro konnten die Kassen ihre Arzneimittelausgaben auf diesem Weg senken.
Trotz der hohen Einsparsumme mussten die Kassen im Jahr 2014 für Arzneimittel tiefer in die Tasche greifen. Mit 30,8 Milliarden Euro lagen die Ausgaben im vergangenen Jahr um 9,6 Prozent über dem Vorjahr. Grund ist die Änderung beim Herstellerabschlag. 2013 lag er noch durchgängig bei 16 Prozent. Im vergangenen Jahr sank er dann auf 6 Prozent und stieg später wieder auf 7 Prozent.
dr/PZ/RF