24.09.2015
Regionalgruppen der AoG in Berlin, Hamburg und Rostock haben in Kooperation mit ehrenamtlich tätigen Ärzten die Beschaffung von Medikamenten für Menschen in Erstaufnahmelagern übernommen. "Die Mediziner und Pharmazeuten haben sich gemeinsam auf eine Auswahl der wichtigsten Wirkstoffe verständigt", sagte Vetye-Maler. Aufgabe der Apotheker sei es nun, den Arzneimittelbedarf festzustellen und die benötigten Medikamente von kooperierenden Apotheken zu beziehen.
Verschreibungspflichtige Präparate erhalten die AoG-Mitarbeiter regulär auf ärztliche Verordnungen hin aus öffentlichen Apotheken und unter Einhaltung der Preisbindung für Arzneimittel. In Berlin etwa hätten viele Kollegen Geld gesammelt und gespendet. Von diesem Geld würden nun die erforderlichen Arzneien bezahlt. Die Helfer verteilen die Medikamente dann laut Vetye-Maler nicht direkt an die Flüchtlinge, sondern beliefern die Ärzte, die wiederum die Bedürftigen versorgen. Dies sei vergleichbar mit der Abgabe von Arzneimitteln in der Praxis aus dem Sprechstundenbedarf in der Erst- und Notfallversorgung.
AoG setzt sich weltweit sowohl in der humanitären Hilfe als auch in der langfristigen Entwicklungshilfe ein. Meist arbeiten die ehrenamtlich tätigen Apotheker dabei in Katastrophengebieten und Entwicklungsländern. Dennoch unterscheide sich das Engagement in den Erstaufnahmelagern bezüglich der Organisation nicht wesentlich von den sonstigen Projekten, so Vetye-Maler. "Das System, das wir hier in der Flüchtlingsversorgung anwenden, ist das gleiche, das auch in der Nothilfe zum Einsatz kommt."
cm/PZ