14.06.2019
Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass zwei bestimmte Enzyme aus menschlichen Darmbakterien die Blutgruppenmerkmale des Typs A quasi abnagen und die Zellen dadurch in Blutgruppe 0 umwandeln - einen Typ, der von Empfängern allgemein akzeptiert wird. Dadurch könnte sich der Mangel an Spenderblut reduzieren lassen. Bereits winzige Mengen der Darmbakterien namens Flavonifractor plautii, die zum Blut hinzugefügt wurden, entfernten die Merkmale der Blutgruppe A zuverlässig.
Allein in den Krankenhäusern in den USA werden täglich 16.500 Liter Blut gespendet. Damit eine Bluttransfusion erfolgreich ist, müssen die Blutgruppen der Patienten und der Spender jedoch zusammenpassen. Menschen tragen in der Regel eine der vier Blutgruppen A, B, AB oder 0. Wenn eine Person mit Typ A Blut vom Typ B erhält, werden die Blutgruppenmerkmale des Spenders vom eigenen Immunsystem als fremd erkannt, und es startet einen tödlichen Angriff auf diese Blutzellen. Blutzellen vom Typ 0 fehlen solche Merkmale, so dass diese Blutgruppe als universelles Spenderblut auch zu Empfängern anderer Blutgruppen passt. Eine Methode, die Blutgruppe A in den Typ 0 umzuwandeln, könnte deshalb künftig Engpässe lindern.
Um die Versorgung mit Universalblut zu verbessern, hatten die Wissenschaftler schon seit Jahren versucht, Blut vom Typ A zu transformieren. Sie scheiterten jedoch daran, dass die bislang bekannten Enzyme nicht effizient genug waren. Nach vier Jahren machte sich das Team deshalb bei Darmbakterien auf die Suche nach potentiell besser geeigneten Enzymen und wurden fündig.
ZOU