Für die Naturheilkunde zählen andere als die brennenden Eigenschaften der Brennnessel: Extrakte aus Blättern und auch den Wurzeln werden heute gegen Rheuma, Beschwerden der Harnwege oder gegen die Symptome einer gutartigen Prostatavergrößerung eingesetzt.
Dabei trennt man aber die Anwendungen von Blättern und Wurzeln, denn ihre Inhaltsstoffe unterscheiden sich. Harnwegsentzündungen werden traditionell mit Brennnesselblättern behandelt. Neben Fertigpräparaten eignet sich dazu auch besonders Brennnesseltee, mit dem die ableitenden Harnwege gut durchspült werden können. Den Tee bereitet man aus ein bis zwei Teelöffeln getrockneter Blätter auf eine Tasse kochendes Wasser. Davon können vier bis sechs Tassen über den Tag verteilt getrunken werden.
Zusätzlich zeichnen sich die Blätter dieser Pflanze auch durch ihr entzündungshemmendes Potenzial aus, das heutzutage bei Rheuma und Arthritis genutzt wird. Brennnesselblätter sorgen dafür, dass der Körper weniger der Stoffe ausschüttet, die Entzündungen anheizen.
Extrakte aus Brennnesselwurzeln lindern dagegen die Beschwerden bei gutartiger Prostatavergrößerung. Daran ist meist das männliche Geschlechtshormon Testosteron beteiligt, und bestimmte Inhaltsstoffe der Brennnesselwurzel hemmen die Bildung von Testosteron im Körper, wodurch sich die Probleme beim Wasserlassen bessern. Für diesen Zweck gibt es in der Apotheke eine große Auswahl standardisierter Präparate.