Der Cayennepfeffer (Capsicum frutescens) wird nicht von ungefähr auch Teufelspfeffer genannt, denn er verleiht vielen Gerichten eine höllische Schärfe. Das Brennen im Rachen verursacht der Wirkstoff Capsaicin, der speziell Nerven reizt, die auf Hitze reagieren. Isst man häufig scharfe Speisen, lässt die Wirkung des Gewürzes jedoch mit der Zeit nach, und das Brennen erscheint längst nicht mehr so stark.
Diesen Gewöhnungseffekt macht man sich in der Medizin zum Beispiel bei chronischen Gelenkschmerzen oder Juckreiz zu Nutze, denn Capsaicin reagiert auch mit den Hitzerezeptoren auf der Haut. Reibt man schmerzende Gelenke mit einer capsaicinhaltigen Creme ein, brennt es anfangs auf der Haut, und die Durchblutung dieses Bereichs wird angekurbelt. Wenn das Brennen nachlässt, breitet sich eine wohltuende Wärme aus, die verspannte Muskeln lockert und steife Gelenke beweglicher macht.
Capsaicin sorgt dafür, dass die Nerven erst Schmerzbotenstoffe freisetzen, aber diese Substanzen später nicht mehr nachproduzieren können. Wenn der Vorrat der Botenstoffe erschöpft ist, werden die Schmerzen im Gelenk weniger intensiv wahrgenommen. Zusätzlich regt die verstärkte Durchblutung auch die Nährstoffzufuhr in diesen Bereich an, was die Schmerzlinderung noch unterstützt. Präparate mit Capsaicin gibt es in Form von Cremes, Salben oder Pflastern in der Apotheke.