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12.04.2024
Ein zu hoher Cholesterinspiegel kann zu einer Gefäßverkalkung führen und einen Herzinfarkt oder Schlaganfall begünstigen. Eine Cholesterin-Senkung mit Medikamenten wirkt aber nicht nur vorbeugend gegen Folgeerkrankungen, sondern ist darüber hinaus auch günstiger als deren Behandlung.
Medikamente gegen einen hohen Cholesterinspiegel kosten Geld. Doch das ist gut angelegt, berichtete Prof. Oliver Weingärtner auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Mannheim: Am Universitätsklinikum Jena wurden Menschen untersucht, die nach einem Herzinfarkt eine intensive Cholesterin-Therapie bekamen. Bei 80 Prozent von ihnen ließ sich durch die Kombination von zwei Medikamenten der Cholesterinwert innerhalb von sechs Wochen auf akzeptable Werte senken. Bei den verbleibenden 20 Prozent wurden die Zielwerte durch die zusätzliche Gabe eines dritten Medikaments innerhalb eines Jahres erreicht.
So eine Medikamenten-Kombi ist deutlich günstiger als ein weiterer Krankenhausaufenthalt durch schwerwiegende Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das zeigen die Daten von zehn Personen, die nochmals im Krankenhaus behandelt werden mussten. Ihre Cholesterinwerte waren durch Absetzen von Cholesterinsenkern deutlich höher. Die Ersparnis durch die Medikamente betrug jedoch nur einen Bruchteil der Behandlungskosten im Krankenhaus. Diese waren mehr als dreimal so hoch als die Kosten einer intensiven medikamentösen Cholesterin-Therapie.
Weingärtner und sein Team folgern daraus, dass die Medikamente einen klaren Nutzen haben: „Die Vorteile für alle Beteiligten liegen klar auf der Hand. Es ist in unseren Augen wichtig, dass Patientinnen und Patienten frühzeitig mit einer optimalen Therapie behandelt werden, um sowohl individuelle als auch gesellschaftliche Schäden zu verhindern.“