Helan Omar
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29.05.2021
Die Impfstoffe von BionTech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca müssen zweimal gespritzt werden, um ihre volle Wirksamkeit zu entfalten. Wer die zweite Impfung schwänzt, hat zwar bereits einen gewissen Schutz. Vergleicht man die Wirksamkeit nach der ersten und zweiten Impfung, wird aber schnell klar: Der Schutz vor einer Infektion und einem schweren Verlauf wird durch die zweite Impfung deutlich größer. Nach einer Dosis BionTech/Pfizer liegt die Wirksamkeit Studien zufolge nach der ersten Dosis bei 80 Prozent, nach der zweiten schon bei 95 Prozent.
Der Grund dafür ist einfach: Durch die zweite Impfung wird dem Körper eine weitere Infektion mit dem Erreger vorgetäuscht. Weil der Körper das Virus bereits kennt, kann er besser darauf reagieren und noch mehr Antikörper bilden. Außerdem ist davon auszugehen, dass die Wirksamkeit nach nur einer Impfung deutlich schneller nachlässt als nach zwei Dosen.
Booster-Impfung wird kommen
Warum der Impfstoff von Johnson & Johnson nur einmal gespritzt werden muss, lässt sich ebenfalls einfach beantworten: In den Studien hat der Hersteller bislang nur die einmalige Gabe getestet. Dabei zeigte sich, dass der Schutz 14 Tage nach der Impfung bei 65 Prozent lag. Auf dieser Basis erfolgte die Zulassung. Es ist jedoch gut möglich, dass der Impfstoff bei zwei Gaben noch deutlich besser schützt. Dies wird bereits in aktuellen Studien untersucht.
Es zeichnet sich ab, dass die Corona-Impfung wahrscheinlich keinen lebenslangen Schutz bieten wird, sondern nach einer bestimmten Zeit wiederholt werden muss. Eine solche Auffrischungsimpfung ist bei den meisten sogenannten Totimpfstoffen wichtig. Sie enthalten abgetötete Krankheitserreger oder auch nur Bestandteile der Erreger, wie im Fall der Covid-19-Impfungen.
Ein Vorteil der Covid-19-Auffrischungsimpfung ist, dass der Impfstoff an Mutationen angepasst werden kann. Im Fall des Coronavirus arbeiten die Hersteller bereits an Booster-Impfungen, die auch einen Schutz vor den derzeit kursierenden Varianten bieten.