24.07.2014
Den Spruch "Iss deinen Teller leer, dann gibt es morgen gutes Wetter" kennen viele Erwachsene noch aus ihrer Kindheit. Abgesehen davon, dass es sich dabei wohl um eine falsche Übersetzung aus dem Plattdeutschen handelt, halten sich viele Erwachsene daran, wie US-Forscher jetzt feststellten.
Dr. Brian Wansink und seine Mitautorin Katherine Abowd Johnson hatten für ihre Studie 1.179 Personen in den USA, Kanada, Frankreich, Taiwan, Korea, Finnland und den Niederlanden auf den Teller geschaut. Das Ergebnis war für alle Länder ähnlich: Erwachsene aßen um die 92 Prozent - also fast alles von dem, was sie sich auf den Teller gelegt hatten. Diese Erkenntnis könnte positive Auswirkungen auf das Essverhalten haben, stellt Wansink im International Journal of Obesity, einer Fachzeitschrift rund um das Thema Übergewicht, fest. „Wenn wir wissen, dass wir alles essen, was wir uns auf den Teller tun, kann das zu beitragen, auf eine angemessene Portionsgröße zu achten“, sagt der Direktor des Food and Brand Lab an der Cornell Universität in Ithaca.
Bei Kindern kamen die Wissenschaftler indes zu einem anderen Ergebnis. Im Schnitt aßen sie nur 59 Prozent von dem, was sie sich auf den Teller taten. Dies könnte daran liegen, dass Kinder im Vorfeld vielleicht noch nicht genau abschätzen können, ob ihnen ein bestimmtes Nahrungsmittel schmeckt oder nicht, vermuten die Forscher. Dass Erwachsene auf ihren Tellern so gut wie keine Reste übrig lassen, könnte wiederum damit zusammenhängen, dass sie auf den ersten Blick besser einschätzen können, wie viel sie tatsächlich essen wollen.
HH