20.01.2012
Die Behörden in Deutschland haben ein strenges Auge auf das Trinkwasser. Grundlage dafür ist die Trinkwasserverordnung (TrinkwV), die die Anforderungen verbindlich vorgibt. Das Wasser darf keine Krankheitserreger und Stoffe in gesundheitsschädigenden Konzentrationen enthalten und muss "rein und genusstauglich" sein.
Bei ein bis drei Prozent der im aktuellen Bericht zur Trinkwasserqualität erfassten Überwachungsmessungen in den Jahren 2008 bis 2010 kam es zu Grenzwertüberschreitungen. Hierbei handele es sich um Ausnahmen, die auf einzelne Wirkstoffe von Pflanzenschutzmitteln zurückgehen oder coliforme Bakterien betreffen, so das UBA in einer Presseerklärung. Sowohl bei den Pflanzenschutzmittel als auch bei den Bakterien stammten die Proben nicht aus dem Wasserhahn sondern von Wasserwerken und direkt aus dem Rohrnetz. 99 Prozent aller Trinkwasserproben aus dem Wasserhahn waren in diesen Fällen nicht zu beanstanden.
Für Nitrat bestätigen die neuen Daten den bereits in den Jahren davor beobachteten rückläufigen Trend. Während die Grenzwertüberschreitung von Nitrat im Jahr 1999 bei 1,1 Prozent lag, sank sie 2010 auf nahezu null Prozent. Das wurde vor allem durch intensivere Aufbereitungsmaßnahmen sowie durch die Mischung mit weniger belastetem Wasser erreicht.
Grenzwertüberschreitungen bedeutete laut UBA nicht in jedem Falle eine Gefährdung der Gesundheit. Es komme dabei jeweils darauf an, welcher Wert zu hoch ist und wie lange und um wie viel der Grenzwert überschritten wurde. So seien zum Beispiel viele coliforme Bakterien für den Menschen nicht infektiös, aber ihr Auftreten im Trinkwasser zeige eine allgemeine Verschlechterung der Wasserqualität an. Dann seien weitere Untersuchungen notwendig, um die Ursache zu klären und eventuell Gegenmaßnahmen einzuleiten.
UBA/RF