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13.07.2023
Eine Impfung gegen Gürtelrose wird allen Menschen ab 60 Jahren empfohlen. Wer an Diabetes erkrankt ist, lässt sich die Impfung am besten schon ab 50 Jahren geben, empfiehlt ein Experte.
Gürtelrose wird durch Varizella-zoster-Viren ausgelöst, die fast jeder Mensch aufgrund einer Windpocken-Erkrankung in früheren Jahren in sich trägt. Mit zunehmendem Lebensalter steigt das Risiko, dass sich die Viren reaktivieren und man an Gürtelrose erkrankt. Aber auch bestimmte Erkrankungen erhöhen das Risiko, unter anderem Diabetes. Eine Impfung kann schützen – und sollte Menschen mit Diabetes am besten schon ab einem Alter von 50 Jahren gegeben werden, rät Infektiologe Professor Dr. Thomas Weinke beim diesjährigen Diabetes-Kongress in Berlin. Der Impfstoff habe eine ausgesprochen hohe Effektivität von mehr als 95 Prozent. Damit diese erreicht wird, sind zwei Impfungen im Abstand von mindestens zwei und maximal sechs Monaten erforderlich, so Weinke.
Sollten auch Menschen geimpft werden, die bereits eine Gürtelrose hinter sich haben? Weinkes Antwort: „Ganz klares Ja.“ Denn die Erkrankung könne auch mehrmals im Leben auftreten, eine Gürtelrose schütze im Anschluss nicht lebenslang vor einer erneuten Reaktivierung der Viren. Weinke informierte, dass es keine einheitliche Empfehlung für den besten Zeitpunkt der Impfung nach der Infektion gibt. Er hält einen Abstand von drei bis sechs Monaten nach der Infektion für die erste Impfung für sinnvoll. Die Ständige Impfkommission (STIKO) rate dagegen allgemeiner, bis zum Abklingen aller Symptome der Infektion mit der ersten Impfung abzuwarten.