21.02.2018
Sowohl Glücksgefühle als auch Traurigkeit können bei Kindern die Lust auf Süßes steigern. Zu diesem Ergebnis kamen Psychologen aus den USA, die untersucht hatten, wie sich Emotionen auf das Snack-Verhalten von Kindern zwischen 4,5 und 9 Jahren auswirken. Sie vermuten, dass das gefühlsgesteuerte Essen im Kindergartenalter erlernt wird.
Hatten Kinder, die eine traurige Filmsequenz aus „Der König der Löwen“ gesehen hatten, die Wahl zwischen Schokolade und Goldfisch-Crackern, griffen sie häufiger zu Schokolade als fröhliche Kinder, die einen lustigen Filmausschnitt gesehen hatten. Diese wiederum verzehrten immer noch mehr Schokolade als Kinder in neutraler Stimmung. Gefühle erhöhen demnach den Drang zu naschen, wobei Traurigkeit noch mehr Lust auf Schokolade macht als Glücksgefühle, folgern die Wissenschaftler im Fachblatt Appetite. Umgekehrt sah es für die Goldfisch-Cracker aus: Von diesen aßen neutral gestimmte Kinder mehr als glückliche Kinder, und glückliche immerhin noch mehr als traurige.
Die Studie zeigte zudem, dass diese Tendenzen mit dem Alter zunahmen. Dies deute darauf hin, dass es sich zumindest teilweise um ein erlerntes Verhalten handle, vermutet Studienautorin Shayla C. Holub von der University of Texas in Dallas. Diese Essgewohnheiten entwickelten sich vermutlich im Kindergartenalter zwischen drei und fünf Jahren, so die Psychologin. Wenn zum Beispiel Süßigkeiten als Trostpflaster eingesetzt werden oder es bei einer Geburtstagsparty Kuchen und Kekse gibt, würden Kinder beginnen, Essen mit bestimmten Gefühlen zu verknüpfen. Holub zufolge beginnen Kinder im Kindergartenalter damit, nicht mehr nur auf die Bedürfnisse ihres Körpers zu achten, sondern auch darauf, was ihnen ihre Umgebung vermittle.
HH