Seit geraumer Zeit gehört der Efeu (Hederahelix) zu den beliebtesten Heilpflanzen gegen Husten. Die meisten kennen diese Pflanze vom Sehen, denn in Mitteleuropa rankt sich Efeu oft an alten Gemäuern oder Bäumen hoch – weder Ruinen noch Spukschlösser kommen ohne diesen immergrünen Bewuchs aus.
Efeuextrakt verflüssigt das Bronchialsekret und erleichtert dadurch das Abhusten. Diese Wirkung war zwar lange bekannt, jedoch wusste niemand, wie sie genau zu Stande kommt. Erst in den letzten Jahren gelang es Wissenschaftlern der Universität Bonn, den genauen Effekt des Efeuextrakts auf die Bronchialzellen aufzuklären.
Eine Forschergruppe um Professor Dr. Hanns Häberlein konnte beweisen, dass der Efeuinhaltsstoff alpha-Hederin zwei unterschiedliche Reaktionen in der Lunge auslöst, die sich jedoch ergänzen. Einerseits kurbelt das alpha-Hederin die Produktion von körpereigenen Substanzen an, die die Oberflächenspannung des Bronchialsekrets herabsetzen. Zäher Schleim wird dadurch flüssiger. Andererseits wirkt es entkrampfend auf die Bronchialmuskulatur. Das erleichtert sowohl die Atmung als auch das Abhusten von Schleim.
Efeublätter werden üblicherweise nicht als Tee zubereitet. Alkoholische Auszüge, wie sie für die standardisierten Fertigarzneimittel aus der Apotheke hergestellt werden, enthalten mehr der wertvollen Inhaltsstoffe. Für die Arzneien wird der Alkohol dem Extrakt entzogen, so dass ein Pulver übrig bleibt, das in Tabletten, Säften oder Tropfen weiterverarbeitet werden kann.