31.03.2015
Ein bekanntes englisches Sprichwort sagt "an apple a day keeps the doctor away", was so viel bedeutet wie "ein Apfel am Tag ersetzt den Arzt". Der Frage, ob das tatsächlich stimmt, ging jetzt eine Forschergruppe um Matthew A. Davis von der University of Michigan auf den Grund. Ihr Fazit: Das Sprichwort müsste eigentlich anders lauten.
Obwohl der Apfel heutzutage als Sinnbild für Gesundheit und gesunde Lebensgewohnheiten gilt, hält der regelmäßige Verzehr der Früchte Apfelesser offenbar nicht so gesund, wie erhofft. Im Hinblick auf die Arztbesuche fanden die Forscher keinen statistisch belastbaren Unterschied zwischen Apfelessern und Nicht-Apfelessern. Als Apfelesser galt man in der Studie mit 8.400 Teilnehmern, wenn man täglich mindestens einen kleinen Apfel oder 149 Gramm rohen Apfel aß. Kein Unterschied habe sich zudem in Bezug auf Übernachtungen im Krankenhaus oder dem Besuch von Psychotherapeuten bemerkbar gemacht. Maßnahmen, die das Apfelessen fördern, seien demnach kaum geeignet, die Kosten im Gesundheitssystem nennenswert zu senken.
Allerdings fanden die Wissenschaftler einen geringfügigen Einfluss des regelmäßigen Apfelkonsums auf die Verschreibung von Medikamenten. Danach war die Wahrscheinlichkeit, die Arztpraxis mit einem Rezept zu verlassen, für Apfelesser etwas geringer. In Zeiten, in denen evidenzbasierte Aussagen wichtig seien, wäre es demzufolge richtiger, in dem Apfelsprichwort den Arzt durch den Apotheker zu ersetzen, schreiben die Forscher in einer online Vorabveröffentlichung der Fachzeitschrift JAMA Internal Medicine. Dann müsste es heißen: „An apple a day keeps the pharmacist away“.
HH