29.07.2014
Werden Menschen gefragt, was sie sich von einem Partner wünschen, lautet die Antwort häufig Einfühlsamkeit. Forscher aus den USA und Israel haben jetzt untersucht, wie diese Anteilnahme beim ersten Treffen tatsächlich wahrgenommen wird. In einem ersten Versuch testeten die Wissenschaftler, ob sich die Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen und auf ihre Probleme einzugehen, als feminin oder maskulin empfunden wird und ob es sich auf die Attraktivität einer Person auswirkt. Für Männer ließ sich dies mit einem klaren Ja beantworten. Sie nahmen einfühlsame Frauen als femininer und attraktiver wahr. Andersherum machte Anteilnahme Männer aus weiblicher Sicht nicht mehr oder weniger maskulin, ließ jedoch deren Attraktivität sinken. Bei einem ersten Zusammentreffen wirke sich Anteilnahme demnach je nach Geschlecht unterschiedlich aus, berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Personality and Social Psychology Bulletin.
Zu ähnlichen Ergebnissen kamen die Forscher auch in weiteren Versuchen. Männer empfanden Frauen, die mit ihnen über ihre Probleme sprachen, als attraktiver und es erhöhte den Wunsch nach einer langen Partnerschaft. Frauen äußerten sich dagegen vorsichtiger. Warum Frauen männliche Zuwendung weniger positiv wahrnehmen, sei noch unklar, sagt Professor Gurit Birnbaum. Denkbar sei, dass Frauen zu viel Einfühlsamkeit bei einem Fremden als unangemessen oder manipulativ empfinden und sexuelle Hintergedanken unterstellen. Vielleicht werde die Anteilnahme aber auch als das Bemühen zu gefallen interpretiert, was der Attraktivität schade.
HH