24.04.2015
Die unterschiedlichen Vorlieben, die weibliche Mücken bei der Wahl ihrer Opfer zeigen, gehen offenbar auf flüchtige Stoffe zurück, die vom menschlichen Körper abgegeben werden. Diejenigen, die das Glück haben, bei Mücken weniger beliebt zu sein, scheinen so etwas wie ein Abwehrmittel zu produzieren. Der aktuellen Studie zufolge wird der Körperduft offenbar zum Teil vom Erbgut gesteuert, wie die Wissenschaftler um Senior-Autor Dr. James Logan von der London School of Hygiene & Tropical Medicine in der Zeitschrift PLOS ONE berichten.
Um den Einfluss des Erbguts zu testen, hatten die Wissenschaftler ein- und zweieiige Zwillinge eine Hand an jeweils ein Ende eines y-förmigen Röhrensystems legen lassen. Weibliche Gelbfiebermücken durften sich daraufhin entscheiden, zu welcher Hand sie lieber flogen. Während eineiige Zwillinge, die mit dem gleichen genetischen Erbgut ausgestattet sind, für die Mücken gleichermaßen anziehend wirkten, zeigten sich bei zweieiigen Zwillingen größere Unterschiede. Den Einfluss des Erbguts auf die Attraktivität für Mücken schätzen die Forscher etwa genauso hoch ein wie den Einfluss der Gene auf die Größe oder die Intelligenz einer Person.
Die Forscher hoffen nun, dass sich ihre Ergebnisse letztlich dazu nutzen lassen, Mücken besser zu kontrollieren und damit auch die von ihnen übertragenen Krankheiten einzudämmen. Allerdings wirken sich auch andere Aspekte darauf aus, wer bei Mücken beliebt ist. So seien etwa schwangere Frauen für die Malariamücke Anopheles gambiae attraktiver als Frauen, die nicht schwanger seien, so die Forscher. Auch scheine es so, dass Menschen mit größerem Body Mass Index von Stechmücken lieber angeflogen werden als schlankere Menschen.
HH