21.02.2018
Postkarte, Anruf, computergestützter Anruf oder Textnachricht: Wer an (über-)fällige Impfungen erinnert wird, geht eher zum Impfen als Personen, die nicht erinnert werden. Das gilt für Erwachsene genauso wie für Kinder. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der University of North Carolina in Chapel Hill, USA.
In den analysierten Studien ging es um Routine-Impfungen für Kleinkinder, Kinder, Jugendliche und Erwachsene, zum Beispiel MMR, Polio, Grippe, Tetanus oder Hepatitis B. Die Erinnerungen wurden per Post, Telefon, computergestützte Anrufen, Textnachrichten oder einer Kombination davon übermittelt. Tatsächlich stieg die Zahl der Menschen, die Impfungen erhielten, wenn sie zuvor daran erinnert wurden. Textnachrichten steigerten die Impfquote um 29 Prozent, Postkarten um 18 Prozent und computergestützte Anrufe um 17 Prozent. Verglichen wurden die Maßnahmen mit keinen Erinnerungen, Medienaktivitäten oder Kampagnen in Hausarztpraxen.
Bei Kindern und Jugendlichen steigerten die Erinnerungen die Impfrate um 22 sowie 29 Prozent. Mehr als verdoppelt war die Quote bei Erwachsenen-Impfungen, zum Beispiel gegen Pneumokokken, Tetanus und Hepatitis B. Die Autoren um Julie Jacobson Vann schlussfolgern: „Alle Arten von Erinnerungs- und Recall-Systemen sind wahrscheinlich wirksam, um den Anteil an geimpften Menschen in der Bevölkerung zu steigern.“ Für die Analyse wurden 75 Studien aus zehn Ländern ausgewertet.
bmg/<link www.pharmazeutische-zeitung.de>PZ/NK