In manchen Gegenden der Welt haben Menschen nach wie vor nicht genug zu essen. Andere Gegenden – vor allem in Nordamerika und Europa - leben geradezu im Überfluss. Eine neue Studie zeigt: Viele Lebensmittel, gerade Obst und Gemüse, werden ohne Not weggeworfen.
Allein die Haushalte in der Europäischen Union (EU) werfen insgesamt mehr als 17 Millionen Tonnen Obst und Gemüse weg, obwohl das nicht nötig wäre. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Europäischen Kommission, die über die Gemeinsame Forschungsstelle veröffentlicht wurde. Demnach produziert statistisch gesehen jeder Europäer mehr als 35 Kilogramm Obst- und Gemüseabfall, von denen mehr als 14 Kilogramm vermeidbar wären. Damit machen die Produkte fast die Hälfte des Gesamtabfalls in der EU aus. Insgesamt wurden laut den Ergebnissen 29 Prozent aller Obst- und Gemüseeinkäufe in den 28 EU-Staaten weggeworfen.
Die Autoren der Studie, die in Deutschland, Spanien, Dänemark, den Niederlanden, Finnland und dem Vereinigten Königreich durchgeführt wurde, unterschieden zwischen unvermeidlichem und vermeidlichem Abfall. Als unvermeidlich galten dabei Teile von Obst und Gemüse, die normalerweise nicht gegessen werden, etwa die Schale von Wassermelonen oder Bananen. Allerdings ergaben sich deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern: So war der Anteil an vermeidbarem Abfall im Vereinigten Königreich wesentlich höher als in Deutschland. Insgesamt verschwendeten Länder, in denen viel Geld für Lebensmittel ausgegeben wird, eher weniger.
In der Europäischen Union werden jedes Jahr im Schnitt 88 Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Bis 2030 soll diese Menge nach den Vorstellungen der Kommission halbiert werden.
MB