02.09.2013
Für seine Untersuchung hatte Timothy J. Hatton, Wirtschafts-Professor an den Universitäten von Essex, Groß-Britannien, und Canberra, Australien, Daten zur durchschnittlichen Körpergröße aus 15 europäischen Ländern untersucht. Als Datenquellen dienten dem Wissenschaftler für die neuere Zeit vor allem Größenangaben aus Bevölkerungs-Befragungen. Für den älteren Zeitraum musste er jedoch auf Angaben aus Rekrutierungsunterlagen des Militärs zurückgreifen. Ein Umstand, der erklärt, warum Hatton die Größenentwicklung nur für Männer untersuchen konnte.
Bei der Analyse der Daten fiel dem Wirtschafts-Professor auf, dass die Durchschnittsgröße in den Ländern Mittel- und Nordeuropas besonders in dem Zeitraum anstieg, der den Ersten und Zweiten Weltkrieg sowie die Weltwirtschaftskrise umfasst. Hatton verwunderte dies, haben maßgebliche Durchbrüche der modernen Medizin doch erst später stattgefunden. Der Forscher erklärt sich die Besonderheit damit, dass die Familien aufgrund der historischen Umstände zu dieser Zeit kleiner waren und kleine Familien von jeher mit einer größeren Körpergröße in Verbindung gebracht werden.
Als Gründe für den generellen Zuwachs sieht Hatton:
- ein höheres Pro-Kopf-Einkommen
- verbesserte Sanitär- und Lebensbedingungen
- mehr Wissen über Gesundheit und Ernährung
- eine damit einhergehende verbesserte Kindespflege
- und bessere Sozialleistungen und Gesundheitssysteme.
FH