19.07.2012
Rennteams, die von ehemaligen Fahrern oder Mechanikern geleitet werden, sind erfolgreicher. Sie schaffen es doppelt so häufig aufs Siegertreppchen wie ein von Ingenieuren oder Managern angeführtes Konkurrenzteam. Das geht aus einer aktuellen Studie des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) hervor. Auch in anderen Branchen zeigt sich, dass Führungskräfte mit starkem Praxisbezug häufig die erfolgreicheren Manager sind.
Für die Studie werteten zwei IZA-Forscherinnen sämtliche Formel-1-Rennen der vergangenen 60 Jahre aus. Rund 18.000 Starts flossen in die Analyse ein. Für jeden Rennstall ermittelten die Studienautorinnen den beruflichen Hintergrund der Teamchefs. Unter dem Strich waren die von ehemaligen Akteuren aus der Boxengasse angeführten Teams mit Abstand am erfolgreichsten – am größten war der Effekt bei Ex-Fahrern.
Wie in vielen anderen Unternehmen kommt es auch in der Formel 1 einerseits auf technisches Know-how und Kenntnisse der betrieblichen Abläufe an, andererseits auf den richtigen "Riecher", auf taktisches Gespür und Intuition. Darüber hinaus glauben die Studienautorinnen, dass Chefs, die selbst aus der Praxis kommen, ihre Leute besser motivieren und Entscheidungen glaubwürdiger vermitteln können. Auch qualifiziertes Personal lasse sich leichter anwerben, wenn der Boss mit seiner erfolgreichen Karriere als Vorbild dient.
Dennoch setzten in den vergangenen Jahren viele Branchen verstärkt auf Management-Generalisten als Unternehmenslenker – laut IZA-Studie eine Fehlentwicklung.
IZA