Die Rinde des Faulbaums (Rhamnus frangula) gilt als eines der stärksten pflanzlichen Abführmittel. Ihre Wirkung im Darm beruht auf den so genannten Glucofrangulinen. Diese Inhaltsstoffe der getrockneten Rinde bewirken einerseits, dass Flüssigkeit und Mineralstoffe aus dem Körperkreislauf in den Darm abgegeben werden. Andererseits sorgen sie auch dafür, dass dem Stuhl im Dickdarm kaum Wasser entzogen wird. Auf diese Weise wird das Volumen im Darm erhöht und gleichzeitig der Stuhl weicher. Beides zusammen hilft, eine Verstopfung zu beseitigen.
Die zuverlässige Wirksamkeit der Faulbaumrinde führte zu einer positiven Bewertung durch die europäische wissenschaftliche Gesellschaft für Pflanzenheilkunde (ESCOP). Die Fachleute empfehlen den Einsatz bei Verstopfung und auch zur Erleichterung des Stuhlgangs bei Hämorrhoidalleiden. Allerdings raten sie, Zubereitungen aus Faulbaumrinde maximal ein bis zwei Wochen einzunehmen. Wer sie länger oder regelmäßig benutzt, läuft Gefahr, die Darmschleimhaut zu schädigen und den Mineralstoffhaushalt des Körpers durcheinander zu bringen.
Für einen Tee wird die kleinstmögliche Menge Faulbaumrinde, die einen weichen Stuhl ermöglicht, eingesetzt. Das können bis zu zwei Gramm (etwa ein halber Teelöffel) sein, die mit 150 Millilitern kochendem Wasser übergossen und zehn bis 15 Minuten ziehen gelassen werden. Davon wird dann jeweils morgens und abends eine Tasse getrunken. Die Wirkung tritt etwa sechs bis zehn Stunden danach ein.