31.07.2015
Hintergrund der Studie war folgender: Die Schweizer Wissenschaftler wollten herausfinden, wie sich ein chirurgischer Eingriff bei einer Harnröhrenfehlbildung, der sogenannten Hypospadie, auf die Optik des Glieds auswirkt. Bei der Hypospadie ist die Harnröhrenöffnung nicht an der Eichelspitze, sondern mündet in den meisten Fällen an der Unterseite der Eichel. Oft ist der Penis bei Hypospadie durch die verkürzte Harnröhre auch nach unten gekrümmt. In der Regel wird eine operative Korrektur bei Jungen schon zwischen dem 12. und 18. Monat nach der Geburt vorgenommen. Betroffene Männer würden sich laut den Schweizer Medizinern häufig Sorgen darüber machen, ob Frauen sie als Sexualpartner akzeptieren.
Zu Unrecht, wie ihre Studie zeigt: Die wenigsten Frauen bemerkten überhaupt einen Unterschied. Befragt hatten sie 105 Frauen zwischen 16 und 45 Jahren, denen sie insgesamt 20 verschiedene Fotos von operierten und nicht-operierten Penissen zeigten. Je älter und sexuell erfahrener die Frauen waren, desto mehr Verständnis zeigten sie für den operativen Eingriff, berichten die Forscher im Fachmagazin „Journal of Sexual Medicine“. Besonders überraschte die Mediziner folgende Erkenntnis: Altersübergreifend hielten alle Frauen die Länge für eher unwichtig. Stattdessen landete das allgemeine Erscheinungsbild des Penis auf dem ersten Platz, gefolgt vom Aussehen der Schambehaarung. Platz drei teilten sich Durchmesser und Hautbild. Dahinter folgte das Aussehen der Eichel, erst auf dem sechsten Platz lag die Länge des Penis. Auf den vorletzten Platz wählten die Frauen das Aussehen der Hoden. Position und Form der Harnröhrenöffnung bildeten das Schlusslicht.
NK