03.07.2014
Wird Deutschland Weltmeister? Die Antwort zu tippen, reizt viele. Zur Fußball-WM haben Anbieter von Sportwetten daher Hochkonjunktur. Sportwetten können jedoch süchtig machen. Davor warnt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
"Bei Sportwetten weisen vor allen die Live-Wetten eine besondere Suchtgefahr auf", warnt Professor Dr. Elisabeth Pott, BZgA-Direktorin. "Das eigene Wissen zu möglichen Spielausgängen und Spielereignissen wird schnell überschätzt. Oft wird der Zufall des Spiels ganz außer Acht gelassen." Besonders kritisch seien die sogenannten Ereignis-Wetten, bei der Geldeinsätze auf Ereignisse während des Spiels abgegeben werden: Welche Mannschaft das erste Tor schießt oder welcher Spieler als erster die gelbe Karte sieht. Bei dieser Form der Wette droht die Gefahr, viel mehr Geld für viel mehr Ereignisse einzusetzen, als man ursprünglich vorhatte.
Eine repräsentative Befragung durch die BZgA belegt, dass Männer etwa fünfmal häufiger an Sportwetten teilnehmen als Frauen. Speziell Live-Wetten tippen Männer rund achtmal häufiger als Frauen. Und: Sportwetten sind besonders für junge Männer attraktiv. 7 Prozent der 16- bis 25-jährigen Männer in Deutschland haben im davorliegenden Jahreszeitraum Erfahrung mit Sportwetten gemacht. Etwa 2 Prozent davon setzen mindestens wöchentlich Geld auf Sportereignisse. Ereignis-Wetten sind in Deutschland verboten, werden jedoch von illegalen Sportwettanbietern vor allem im Internet angeboten.
Glücksspielsucht ist eine Krankheit und bestimmt das Alltagsleben süchtig spielender Menschen. Unter www.spielen-mit-verantwortung.de finden Betroffene und Angehörige ein umfangreiches Informations- und Beratungsangebot mit einem kostenlosen Online-Ausstiegsprogramm, einer Chat-Sprechstunde und einem Selbsttest zum eigenen Wettverhalten. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit zur telefonischen Beratung unter der kostenlosen Rufnummer 0800 - 1 37 27 00.
BZgA/FH