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Der neuen Studie zufolge treten im ersten Jahr bei bis zu 60 Prozent der Schlaganfallüberlebenden geistige Beeinträchtigungen auf, am häufigsten in den ersten zwei Wochen nach dem Schlaganfall. Oft ist dies mit anderen Erkrankungen verbunden, darunter körperliche Behinderung, Schlafstörungen, Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderungen, Depressionen und anderen neuropsychologischen Veränderungen. Dies verringert die Lebensqualität der Patienten deutlich.
Auch im ersten Jahr nach dem Schlaganfall haben immerhin noch etwa 40 Prozent mit kognitiven Beeinträchtigungen zu kämpfen. Bis zu 20 Prozent derjenigen, die eine leichte kognitive Beeinträchtigung davontragen, erholen sich vollständig. Am wahrscheinlichsten ist das innerhalb der ersten sechs Monate nach dem Schlaganfall.
Die Expertengruppe empfiehlt Früherkennungsuntersuchungen nach einem Schlaganfall sowie eine umfassende interdisziplinäre Betreuung, um Betroffene mit geistigen Einschränkungen zu unterstützen: „Eine kognitive Beeinträchtigung ist eine zu selten diagnostizierte Erkrankung, mit der Schlaganfallüberlebende häufig zu kämpfen haben“, sagte Prof. Dr. Nada El Husseini vom Duke University Medical Center in Durham. Sie erklärte weiter: „Die Probleme reichen von leichten Beeinträchtigungen bis hin zu Demenz und können viele Aspekte des Lebens beeinflussen, z. B. das Erinnern, Denken, Planen, Sprache und Aufmerksamkeit sowie die Fähigkeit einer Person, selbstständig zu arbeiten, Auto zu fahren oder allein zu leben. Schlaganfall-Überlebende sollten systematisch untersucht werden, damit die Behandlung so schnell wie möglich nach dem Auftreten von Anzeichen beginnen kann.“
Quelle: DOI 10.1161/STR.0000000000000430