30.06.2015
Ein Gericht mit Huhn, Steak oder Lasagne ist leckerer, wenn dazu Brokkoli anstatt Kartoffeln serviert wird – das meinen Studienteilnehmerinnen, die zwei Mahlzeiten zur Auswahl hatten. „Das Gemüse auf dem Teller lies die Mahlzeit schmackhafter erscheinen“, sagt Studienleiter Dr. Brian Wansink vom Cornell Food and Brand Lab. Das galt selbst dann, wenn die teilnehmenden Mütter das Gemüse nicht sonderlich mochten. Außerdem vermuteten die Frauen, dass die Mahlzeiten mit Gemüsebeilage von besseren Köchen zubereitet wurden.
In einer zweiten Studie sollten die gleichen 500 Testpersonen den Charakter einer erfundenen Frau – Valerie – anhand ihres Alltags beurteilen. Valeries Tag begann mit dem Aufstehen, danach ging sie zur Arbeit, machte Besorgungen, bereitete das Essen zu und schaute mit ihrem Ehemann Fernsehen, bevor sie ins Bett ging. In einer Version der Geschichte bereitet Valerie grüne Bohnen als Beilag zum Abendessens zu, in der anderen nicht. Anschließend sollten die Studienteilnehmerinnen Valerie als Person beschreiben: Mit grünen Bohnen wurde Valerie als fürsorglich, aufmerksam und kompetent beschrieben, ohne erschien sie nachlässig, selbstsüchtig oder langweilig.
Das Fazit, der Forscher: Wer als noch liebevolleres Elternteil und als guter Koch gesehen werden möchte, sollte zur Hauptmahlzeit auch Gemüse servieren. Wansink selbst habe schon zwei Tage nach der Studie seine Kochroutine umgestellt. „Ich sage nicht mehr, dass ich zu müde bin, um Gemüse zuzubereiten“, sagt Wansink. „Wenn es gar nicht anders geht, öffne ich zumindest eine Dose grüne Bohnen."
HH