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29.09.2023
Mit dem Etripamil-Spray könnten sich Personen mit hin und wieder auftretendem Herzrasen zukünftig selbst behandeln, sobald es zu Symptomen kommt – was ihnen den Weg in die Notaufnahme erspart: Etripamil normalisierte die Herzfrequenz in 60,2 Prozent der Fälle innerhalb von 30 Minuten und in 75,1 Prozent der Fälle innerhalb einer Stunde. 32,4 Prozent der Teilnehmenden berichteten von Nebenwirkungen, am häufigsten eine verstopfte oder laufende Nase. Es gab keine schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse, berichten Forschende in der Fachzeitschrift „Journal of the American Heart“. Die meisten Patienten waren in der Lage, Herzrasen zu erkennen und die Medikamente sicher anzuwenden.
„Dies ist eine potenzielle neue Option für Patienten, ihren schnellen Herzschlag sicher und ohne direkte ärztliche Aufsicht selbst zu behandeln, um Notaufnahmen und medizinische Eingriffe zu vermeiden“, sagte Dr. James E. Ip vom New York-Presbyterian Hospital. Das Medikament ist allerdings noch nicht durch die europäische oder US-amerikanische Arzneimittelbehörde zugelassen.
In den USA hat etwa einer von 300 Menschen zeitweise auftretendes Herzrasen (Tachykardie, eine Herzfrequenz von über 100 Schlägen pro Minute). Die Standardbehandlung während solch einer Attacke besteht darin, die Herzfrequenz durch bestimmte Übungen zu verlangsamen („Vagusmanöver“). Wenn dies nicht wirkt, was in etwa 20 bis 40 Prozent der Fälle passiert, ist eine Behandlung mit intravenösen Medikamenten in einer Notaufnahme nötig, um die Herzfrequenz wieder zu normalisieren.
Quelle: DOI 10.1161/JAHA.122.028227