Schon Goethe war vom Ginkgo (Ginkgo biloba) so angetan, dass er ihm ein Gedicht widmete. Heute findet dieser Baum, der als Zwischenform von Laub- und Nadelbäumen gilt, nicht mehr nur unter Naturliebhabern, sondern vor allem auch unter Arzneipflanzenforschern seine Anhänger. Seit 300 Millionen Jahren existiert diese widerstandsfähige Art auf der Erde. Offenbar kann der Ginkgo besonders gut schädigende Einflüsse abwehren – eine Eigenschaft, die auch für seine Anwendung als Arzneimittel von Bedeutung ist.
In Untersuchungen zeigten Ginkgo-Extrakte unter anderem, dass sie gefährliche Sauerstoffradikale unschädlich machen, die Fließeigenschaften des Blutes verbessern, Nervenzellen vor krankmachenden Einflüssen abschirmen und die Gedächtnisleistung steigern können.
In der Apotheke erhält man eine große Zahl von Präparaten, die standardisierten Ginkgo-Extrakt enthalten. Diese Tabletten oder Tropfen werden vor allem bei älteren Menschen gegen Hirnleistungsstörungen eingesetzt, auch bei der Alzheimer-Krankheit. Wissenschaftler erklären die Wirkung bei Demenzen damit, dass Ginkgo-Extrakt die noch intakten Nervenzellen des Gehirns schützt. Gelegentlich werden aber auch Schwindel und Ohrgeräusche mit Ginkgo-Präparaten behandelt, was sich auf die durchblutungsfördernden Eigenschaften des Extrakts zurückführen lässt.