Dr. Karen Zoufal
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02.01.2021
Das Jahr hat gerade erst begonnen, und viele Menschen sind voller guter Vorsätze für die kommenden Monate. Die Erfahrung zeigt, dass es oft gar nicht so einfach ist, diese auch zu erfüllen. Wie das besser gelingen kann, schildern Forscher aus Schweden: Manchmal hilft es bereits, die Vorsätze einfach anders zu formulieren.
Der Studie zufolge ist es von großer Bedeutung, wie man die guten Vorsätze formuliert. Anstatt zu sagen: „Ich werde aufhören oder vermeiden, etwas zu tun“, sollte man lieber sagen: „Ich werde anfangen, dies oder jenes zu tun.“ Damit steigen die Chancen, dass man sein Ziel auch erreicht. Dies berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „PLOS ONE“.
Unter 1066 Studienteilnehmern, die sich vorgenommen hatten, mehr auf ihre Gesundheit zu achten, abzunehmen oder sich besser zu ernähren, hatten ein Jahr später 55 Prozent der Befragten ihr Ziel erreicht. Dabei waren jene erfolgreicher, die ihren Vorsatz als aktiven Ansatz formuliert hatten:, beispielsweise: "Ich gehe zwei mal pro Woche joggen" oder "Ich koche jeden Tag frisch". Sie schafften es zu 59 Prozent, ihre Gewohnheiten langfristig zu ändern. Diejenigen, die etwas vermeiden wollten, waren dagegen nur zu 47 Prozent erfolgreich.
Professor Per Carlbring vom Institut für Psychologie der Universität Stockholm erläutert, wie und in welchen Fällen das klappt: „In vielen Fällen kann eine andere Formulierung Ihres guten Vorsatzes definitiv funktionieren. Wenn Sie beispielsweise aufhören möchten, Süßigkeiten zu essen, um Gewicht zu verlieren, sind Sie höchstwahrscheinlich erfolgreicher, wenn Sie sagen: ‚Ich esse mehrmals am Tag Obst‘. Sie ersetzen dann Süßigkeiten durch etwas Gesünderes, was wahrscheinlich dazu führt, dass Sie Gewicht verlieren und so Ihr Ziel erreichen. Sie können ein Verhalten schwer beseitigen, aber Sie können es durch etwas anderes ersetzen: Schwieriger wird es deshalb mit dem Vorsatz ‚Ich werde mit dem Rauchen aufhören‘.“
Quelle: DOI 10.1371/journal.pone.0234097