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19.04.2024
Eine Auswertung von 27.000 Menstruationszyklen von 2.303 Frauen aus Europa und 721 FrauenausNordamerika deuten an, dass sich der Menstruationszyklus mit der inneren Uhr synchronisiert. „Wenn sich der Zyklus aus irgendeinem Grund verlängert, stößt die innere Uhr einen Prozess an, um ihn schnell wieder zu verkürzen“, sagte der Neurowissenschaftler Claude Gronfier von der Universität Lyon.
Dennoch fand sein Team einen schwachen, aber statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen dem Menstruations- und dem Mondzyklus, der je nach geografischer Lage und Umlaufzeit des Mondes variierte.
Wenn der Mond tatsächlich einen Einfluss auf die Länge von Menstruationszyklen habe, so wäre es wohl eher ein Relikt der Evolution, das von der körpereigenen inneren Uhr dominiert wird, folgern die Wissenschaftler in dem Fachmagazin „Science Advances“ aus den Beobachtungen. Sie schreiben auch, dass die Ergebnisse für Fruchtbarkeitsbehandlungen von Bedeutung sein könnte: „Wenn die Existenz einer inneren Uhr für die Steuerung des Menstruationszyklus in weiteren Studien bestätigt wird, könnte die medizinische Behandlung von Ovulationsstörungen auf chronobiologischen Ansätzen basieren.“
Die innere Uhr hat eine Periode von etwas mehr als 24 Stunden. Obwohl sie von Person zu Person leicht schwankt, ist dieser zirkadiane Rhythmus für jede Person sehr stabil. Äußere Faktoren wie ein Jetlag können die Uhr jedoch aus dem Takt bringen.
Quelle: DOI 10.1126/sciadv.adg9646