Volkstümlich heißt die Dornige Hauhechel (Ononis spinosa) auch Harnkraut, was bereits auf ihre Bedeutung in der Pflanzenheilkunde hinweist. Die Staude findet sich fast in ganz Europa. Medizinisch verwendet wird hauptsächlich ihre lange Pfahlwurzel.
Die Inhaltsstoffe der Hauhechelwurzel wirken im Tierversuch harntreibend. In einer klinischen Studie wurde der Effekt einer Kombination aus Hauhechelwurzel, Orthosiphonblättern und Goldrutenkraut bei Patienten mit akuten Infektionen der unteren Harnwege geprüft. Diese Behandlung normalisierte den Harndrang, linderte Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen und reduzierte die Keimzahl in den Harnwegen.
Sowohl die Kommission E, das Expertengremium für Pflanzenheilkunde des ehemaligen Bundesgesundheitsamts, als auch die Europäische Pflanzenheilkunde-Kooperative ESCOP empfehlen Hauhechelwurzel zur Durchspülungstherapie. Diese sei sinnvoll bei bakteriellen Harnwegsinfekten und zur Vorbeugung und Behandlung von Nierengrieß.
Ein Tee aus Hauhechelwurzel wird etwas anders zubereitet als ein üblicher Heilpflanzentee. Denn er muss erheblich länger ziehen. Für eine Tasse zwei bis drei Gramm, dies entspricht einem Teelöffel, der getrockneten und zerkleinerten Wurzel mit 150 Millilitern kochendem Wasser übergießen und erst nach 20 bis 30 Minuten abseihen. Alternativ lässt sich die gleiche Menge der Hauhechelwurzel auch mit kaltem Wasser ansetzen und dann aufkochen. Pro Tag können drei bis vier Tassen davon getrunken werden.