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22.08.2023
Bestimmte HPV-Viren erhöhen das Risiko für verschiedene Krebsarten, vor allem für Gebärmutterhalskrebs. Die Viren, die sexuell übertragbar sind, können aber auch Krebs an der Vulva, Scheide, Penis, After sowie im Mund- und Rachenraum begünstigen.
„Die meisten Menschen stecken sich mit HPV beim vaginalen Geschlechtsverkehr an. Aber auch bei Analsex oder beim Oralverkehr ist das möglich“, schreibt das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) auf seiner Webseite. Studien haben gezeigt: Oralverkehr erhöht tatsächlich das Risiko, Tumoren im Mund-Rachen-Raum zu entwickeln – vor allem, wenn der Oralverkehr mit vielen verschiedenen Partnern oder Partnerinnen stattfindet. Bekannt ist außerdem, dass Männer bei Oralsex mit Frauen gefährdeter sind, sich mit HPV anzustecken als Frauen, die Oralverkehr mit Männern haben. Ein Grund dafür könnte sein, dass die Viren häufiger im weiblichen Intimbereich als im Intimbereich von Männern nachweisbar sind.
HPV durch Oralsex, Petting und Küssen?
Beim Petting besteht ebenfalls das Risiko, sich mit HPV anzustecken, wenn man dabei mit der Schleimhaut des Partners oder der Partnerin in Kontakt kommt. Dieser Übertragungsweg sei jedoch selten, so das DKFZ. Bei intensiven Zungenküssen sei eine Ansteckung ebenfalls möglich, wenn eine Person HPV im Mund hat, das komme allerdings nur sehr selten vor.
Krebs im Mund-Rachen-Raum ist jedoch insgesamt selten: Nur knapp 3 von 100 Krebserkrankungen entstehen dort. Und nur ein Teil dieser Tumore wird durch HPV ausgelöst. Trotz des erhöhten Krebsrisikos durch Oralsex ist die Wahrscheinlichkeit, Krebs im Mund-Rachen-Raum zu bekommen also recht gering.
So kann man sich schützen
Um sich vor HPV-Viren zu schützen, bieten sich beim Geschlechts- und Oralverkehr Kondome und Lecktücher (Dental Dams) an, mit denen sich Vulva oder Anus beim Oralverkehr abdecken lassen. Sie senken das Risiko deutlich, sich mit HPV anzustecken. Vor den wichtigsten Hochrisiko-HPV-Typen schützt außerdem die HPV-Impfung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung allen Kindern und Jugendlichen, möglichst vor dem ersten sexuellen Kontakt.