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Phantomgestank: Ich rieche was, was du nicht riechst

20.08.2018

Gärender Abfall, alte Aschenbecher, kokelnde Haare – wenn es stinkt, erfreut das niemanden. Allerdings riechen gar nicht wenige Menschen offenbar üble Gerüche, wo gar keine sind. Dies geht aus einer neuen US-Studie hervor, in der Forscher Risikofaktoren für das Riechen von Phantomgerüchen nachgegangen waren.

Einige Menschen riechen Dinge, die gar nicht da sind.
Frauen sind von gewissen Sinnestäuschungen häufiger betroffen als Männer.
© Wayhome Studio - stock.adobe.com

Wie aus den Daten von über 7.400 Studienteilnehmern hervorging, riecht offenbar jeder 15. Phantomgerüche, die in der Realität gar nicht existieren. Frauen waren von solchen Sinnestäuschung noch häufiger betroffen als Männer, vor allem in den jüngeren Altersgruppen. So rochen in der Gruppe der 40-bis-49- und 50-bis-59-Jährigen rund zehn Prozent der Frauen Gerüche, die nur in ihrem Kopf existierten. Bei Frauen über 60 nahm der Anteil dagegen ab. Weitere Risikofaktoren waren eine schlechte Gesundheit, frühere Kopfverletzungen sowie Mundtrockenheit. Dies berichten Kathleen Bainbridge vom National Institute on Deafness and Other Communication Disorders (NIDCD) gemeinsam mit Kollegen online im Fachblatt JAMA Otolaryngology-Head and Neck Surgery.

Abgesehen davon scheint auch das Einkommen eine Rolle zu spielen. Im Vergleich zu reicheren Teilnehmern lag die Wahrscheinlichkeit für die Wahrnehmung von Phantomgerüchen bei ärmeren Menschen 60 Prozent höher. Dies könnte damit zusammenhängen, dass Menschen mit geringerem Einkommen in ihrer Umgebung eher schädlichen Stoffen ausgesetzt sein könnten, vermuten die Forscher. Auch Gesundheitsbeschwerden könnten zur Wahrnehmung von Phantomgerüchen führen, entweder aufgrund der Erkrankung selbst oder den Medikamenten, mit denen sie behandelt wird. Noch sei allerdings unklar, warum manche Menschen Phantomgerüche riechen, sagt Brainbridge. Denkbar sei, dass überaktive Geruchsrezeptoren in der Nasenhöhle hier eine Rolle spielen oder eine Fehlfunktion in Bereichen des Gehirns, die Geruchssignale verarbeiten.

HH

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