Der Name Isländisch Moos ist gleich auf zweierlei Weise irreführend: Zum einen wächst die Pflanze (Cetraria islandica) nicht nur in Island, sondern überall auf der Nordhalbkugel in arktischen und alpinen Gebieten. Zum anderen gehört sie auch nicht zu den Moosen, sondern es handelt sich dabei um eine Flechte. Davon abgesehen ist ihr Ruf als Arzneipflanze völlig eindeutig, denn Zubereitungen aus Isländisch Moos werden häufig gegen Schleimhautreizungen in Mund und Rachen oder bei trockenem Husten eingesetzt.
Verantwortlich für diesen reizlindernden Effekt sind verschiedene Schleimstoffe, die die Flechte in großer Menge enthält. Sie sollen die angegriffenen Stellen der Schleimhaut mit einer schützenden Schicht bedecken. Sie leisten jedoch nicht nur bei Beschwerden in der Mundhöhle gute Dienste, sondern in der Volksmedizin auch äußerlich bei schlecht heilenden Wunden. Doch Vorsicht: In seltenen Fällen kann es zu allergischen Reaktionen kommen.
Neben den Schleimstoffen beherbergt die Flechte auch so genannte Flechtensäuren. Diese Substanzen wirken antibiotisch und schmecken bitter, daher steigert Isländisch Moos auch die Magensaftsekretion und lindert so Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden.
Für einen Tee, der auch zum Gurgeln benutzt werden kann, überbrüht man 1,5 Gramm getrocknetes Isländisch Moos (etwa ein gehäufter Teelöffel) mit 150 Milliliter Wasser. Nach zehn Minuten den Tee abgießen. Drei bis vier Tassen des frisch bereiteten Tees werden über den Tag verteilt getrunken.