AK Niedersachsen/NAS
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17.01.2025
Wadenwickel senken Fieber
Kinder haben bei Infekten häufig Fieber. In diesem Fall helfen Wadenwickel, die Körpertemperatur zu senken. Die Apothekerkammer Niedersachsen erklärt, wie das funktioniert:
- Ein Tuch in leitungskaltes bis maximal handwarmes Wasser tauchen und um die Waden wickeln.
- Nun ein weiteres, trockenes Tuch und ein Wolltuch herumwickeln. Die Wickel dürfen nicht unangenehm eng sein.
- Sobald die Wadenwickel körperwarm sind, werden sie entfernt, bei kleinen Kindern jedoch schon nach spätestens zehn Minuten.
- Anschließend sollte die erkältet Person noch eine halbe Stunde liegen bleiben.
Wadenwickel dürfen nicht angewendet werden, wenn Erkrankte sehr hohes Fieber, kalte Füße oder Schüttelfrost haben. Außerdem dürfen die Wickel nicht mit luftundurchlässigen Materialien umhüllt werden.
Quarkwickel bei Halsschmerzen
Bei akuten, entzündlichen Halsschmerzen können Quarkwickel helfen. So geht es:
- kalten Quark auf ein Küchentuch streichen, das Tuch einschlagen und auf den Hals legen.
- Anschließend wird der Quarkwickel mit einem zweiten Tuch umwickelt.
Quark wird ein angenehm kühlender Effekt nachgesagt und er kann abschwellend sowie entzündungshemmend wirken. Alternativ kann bei Schluckbeschwerden und stärkerer Verschleimung im Hals auf dieselbe Weise ein warmer Quarkwickel bereitet werden. Hierbei wird der Quark zuvor auf Körpertemperatur erwärmt. Die warmen Wickel sollen die Durchblutung fördern, die Schleimlösung erleichtern und den Schmerz mildern. Auch hier gilt, dass Bettruhe eingehalten werden soll.
Inhalieren bei verstopfter Nase und Schnupfen
Bei einer Erkrankung der Nasennebenhöhlen kann eine Heißwasserinhalation die Beschwerden lindern und die medizinische Behandlung ergänzen. So geht es:
- Eine erbsengroße Menge Erkältungssalbe in eine Schüssel geben, mit kochendem Wasser übergießen und ziehen lassen.
- Ist eine angenehme Temperatur erreicht, wird der Kopf für fünf Minuten über die Schüssel gehalten und mit einem Handtuch abgedeckt.
- Nun wird durch die Nase ein- und durch den Mund ausgeatmet.
- Der warme Wasserdampf fördert die Durchblutung, trägt zur Befeuchtung der Schleimhäute im Nasenbereich bei und hilft, zähen Schleim und hartnäckige Krusten zu lösen.
Vorsicht gilt bei mentholhaltigen Salben: Diese können die Augen sowie die Schleimhäute reizen und bei Asthmatikern sowie bei Menschen mit einer Überempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe die Atembeschwerden verstärken. Bei Kindern unter sechs Jahren sollten generell mentholfreie Erkältungssalben verwendet werden, die speziell für die entsprechende Altersgruppe entwickelt wurden.
Schon das Inhalieren mit einer reinen 0,9-prozentigen Kochsalzlösung kann Erleichterung verschaffen, da die Befeuchtung der Schleimhäute die Bekämpfung der Erkältungsviren unterstützt. Hierzu wird jedoch ein elektrischer Vernebler benötigt, da das Salz bei der beschriebenen „Schüsselmethode“ nicht in den Wasserdampf übergeht.
Teil- und Vollbäder steigern das Wohlbefinden
Ein Wechselbad für die Füße kann das Immunsystem stärken und für erholsamen Schlaf sorgen. So geht es:
- Zwei Schüsseln mit warmem (etwa 36 – 38 °C) und kaltem (circa 18 °C) Wasser nebeneinandergestellt.
- Dann werden die Füße für ungefähr fünf Minuten in das warme und anschließend bis zu 15 Sekunden in das kalte Wasser gehalten.
- Zwei bis drei Mal wiederholen und mit dem kalten Bad abschließen, um die Durchblutung zu fördern.
- Nach dem Fußbad sollte man warme Socken anziehen und sich Ruhe gönnen.
Die Behandlung ist nicht für Personen geeignet, die zu Krampfadern, Thrombosen oder Herzproblemen neigen.
Für wohltuende Vollbäder sind Badezusätze mit ätherischen Ölen erhältlich, beispielsweise als Erkältungs- oder Entspannungsbäder zur Schlafförderung. Das Bad sollte jedoch nicht zu heiß und nicht zu lang sein. Wer Fieber oder Gefäßerkrankungen hat, sollte ganz auf ein Vollbad verzichten. Am besten lassen sich Erkrankte in der Apotheke vor Ort beraten, damit das Vollbad wirklich nützt und den Körper nicht überanstrengt.
Erkältung: Wann zum Arzt?
Führt die Behandlung mit Hausmitteln zu keiner Besserung oder verschlimmern sich die Symptome, sollten Erkrankte ihren Hausarzt aufsuchen. Schwere Erkrankungen sind generell ein Fall für den Arzt.