05.01.2016
Die niedrigere Zahl hänge wahrscheinlich damit zusammen, dass schwerere Verletzungen bei Unfällen im Straßenverkehr und bei Arbeitsunfällen zurückgegangen seien, so Dr. Florian Debus vom Universitätsklinikum Gießen und Marburg und Kollegen. So stieg die Zahl der Verkehrsunfälle von 2006 bis 2012 zwar um 6,9 Prozent an, Unfälle mit Verletzten gingen dagegen in der gleichen Zeit um 8,6 Prozent zurück, die Zahl der Todesfälle sank sogar um rund 30 Prozent. Insgesamt entstehen etwas mehr als die Hälfte der schweren Verletzungen bei Verkehrsunfällen.
Die korrekten Zahlen zu haben sei wichtig, um sicherstellen zu können, dass in Trauma-Zentren und anderen medizinischen Einrichtungen genug Platz und Ressourcen zur Behandlung von Schwerverletzte vorhanden seien, so die Forscher. Um eine möglichst exakte Zahl zu ermitteln, hatten die Mediziner Daten der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) auf drei verschiedenen Grundlagen hochgerechnet: der Zahl aller Schwerverletzten innerhalb eines Jahres in Bayern, in bestimmten Krankenhäusern oder in 17 regionalen Traum-Netzwerken. Alle drei Wege führten für das Jahr 2012 zu einer ähnlichen Zahl für ganz Deutschland, die bei 16.500 oder etwas höher lag. Die Forscher gaben noch zehn Prozent dazu, um auch die Schwerverletzten, deren Daten nicht erfasst waren, zu berücksichtigen.
HH