23.03.2017
Mehr als jeder dritte Bundesbürger würde einen ihm unbekannten Arzt per Video-Sprechstunde konsultieren. Fast ebenso viele zeigen sich sogar grundsätzlich offen für eine medizinische Behandlung durch einen Roboter. Das zeigt eine Umfrage der Schwenninger Krankenkasse, für die 1.000 Bundesbürger befragt wurden.
Trotz Technik-Affinität legen jedoch 90 Prozent der Deutschen weiterhin großen Wert auf das Gespräch und den persönlichen Vor-Ort-Besuch bei einem Arzt. 58 Prozent ist es wichtig, dass der Arzt den Patient und die persönliche Krankengeschichte kennt. "Auf den ersten Blick mögen sich diese Ergebnisse widersprechen", sagt Siegfried Gänsler, Vorsitzender des Vorstandes der Schwenninger Krankenkasse. „Doch sie zeigen, dass sich traditionelle und digitale Medizinwelt nicht ausschließen, sondern ergänzen." Schon jetzt wird das Internet häufig genutzt, wenn es um Gesundheitsfragen geht: 28 Prozent der Befragten gaben an, sich im Internet schon einmal aktiv einen medizinischen Rat geholt zu haben, zum Beispiel in einem Forum. 59 Prozent sind einverstanden, dass ihre Patientendaten von der Forschung ausgewertet werden, um Krankheiten besser diagnostizieren und behandeln zu können.
"Digitale Angebote bringen erhebliche Vorteile für die Gesundheitsversorgung. Dabei geht es nicht nur um eine effizientere und günstigere Versorgung, sondern vor allem um bessere Behandlungsmöglichkeiten und neue Therapieoptionen zum Nutzen der Patienten", sagt Gänsler. Die Zukunft der Medizin liege in der intelligenten Kombination von Mensch und Technik. So können inzwischen beispielsweise EKGs zuverlässig mit Hilfe eines speziell dafür entwickelten Handy-Covers aus der Ferne erstellt und von Experten beurteilt werden. Gleiches gilt für die Messung von Blutdruck und Insulinspiegel.
NK