02.02.2015
Wer regelmäßig in die Laufschuhe schlüpft, tut seiner Gesundheit etwas Gutes. Der Grundsatz "je mehr, desto besser" gilt hier allerdings nicht, wie dänische Forscher jetzt herausfanden. Wer lange leben möchte, geht es beim Jogging lieber etwas langsamer an.
Bei der Auswertung der Copenhagen City Heart Study stellten die Wissenschaftler fest, dass Extrem-Läufer in Sachen Sterblichkeit keinen Vorteil gegenüber Nichtjoggern und Stubenhockern hatten. Die Sterblichkeit ist ein Maß für die Wahrscheinlichkeit, in einem bestimmten Zeitraum zu sterben. In dieser Studie dauerte der Untersuchungszeitraum zwölf Jahre. Die besten Überlebenschancen hatten Studienteilnehmer, die wöchentlich nur ein bis etwa zweieinhalb Stunden joggten und ihre Laufschuhe nicht häufiger als dreimal pro Woche schnürten, schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift Journal of the American College of Cardiology. Zudem wirkte sich auch ein geringeres Tempo günstig auf die Gesundheit aus. So fanden die Wissenschaftler deutlich niedrigere Sterberaten bei Joggern mit einer langsamen oder moderaten Laufgeschwindigkeit.
Langsames Laufen sei mit einer starken körperlichen Belastung gleichzusetzen, sagt einer der Forscher, Dr. Peter Schnohr vom Frederiksberg Hospital in Kopenhagen. Strammes Joggen entspreche dagegen einer sehr starken körperlichen Belastung. Über Jahrzehnte hinweg könne die extrem hohe Aktivität ein Gesundheitsrisiko, insbesondere für das Herz-Kreislauf-System darstellen, so der Mediziner. „Im Hinblick auf den gesundheitlichen Nutzen könnte es ein oberes Limit für die Trainingsdosis beim Jogging geben“, resümiert Schnohr. „Wer beabsichtigt, seine Lebenserwartung zu erhöhen, dem sei empfohlen, mehrmals kleine Joggingrunden bei angenehmem Tempo zu drehen. Alles was darüber hinausgeht, ist nicht nur unnötig, sondern schadet womöglich sogar.“
HH/FH