24.10.2012
Bereits bekannt sei, dass unser Unterbewusstsein manchmal mehr wisse, als unser Bewusstsein, schreiben die Forscher. So hätten physiologische Messungen ergeben, dass unser Unterbewusstsein schon anzeigt, dass die Karten eines Kartenspiels für uns schlecht liegen, bevor wir es bewusst wahrnehmen. "Was bisher nicht klar war, ist die Frage, ob der Mensch die Fähigkeit hat, künftige wichtige Ereignisse auch ohne einen Hinweis darauf, was passieren könnte, vorherzusagen", sagte Julia Mossbridge, Hauptautorin der Studie.
Ein Beispiel hierfür: Eine Person spielt während der Arbeitszeit Computer und hat Kopfhörer auf, so dass sie nicht hören kann, wenn der Chef um die Ecke kommt. Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass jemand, der in sich hineinhört, vorhergehende Veränderungen zwei bis zehn Sekunden im Voraus wahrnehmen und das Computerspiel schließen kann, so die Forscher. Sie hatten im Rahmen ihrer Arbeit die Ergebnisse von 26 Studien aus einem Zeitraum von 33 Jahren analysiert.
Ob die Menschen aber tatsächlich die Zukunft im Voraus erfassen können, sei nicht sicher, so Mossbridge. Sie bevorzuge für das Phänomen statt Vorahnung die Bezeichnung "anomale vorausschauende Aktivität". Anomal, weil es mit dem heutigen Verständnis darüber, wie Biologie funktioniert, nicht erklärbar sei. Vorausschauend, weil es zukünftige physiologische Veränderungen als Reaktion auf wichtige Ereignisse vorherzusagen scheine. Und es sei eine Aktivität, da es sich auf das Herz-Lungensystem, die Haut und das Nervensystem auswirke.
HH