23.08.2013
Die Forscher hatten 14 gemeldete Spinnenbisse untersucht. In der Regel riefen sie nur leichte Symptome wie schwache Schmerzen, Rötungen oder Schwellungen hervor. In zwei Fällen wurden ältere Frauen wegen etwas stärkerer Schmerzen zur Sicherheit ins Krankenhaus geschickt. Doch selbst bei ihnen verschwanden die Symptome innerhalb von Stunden ohne Nachwirkungen. Die Bisse stammten von fünf einheimischen Arten, zu denen unter anderem die Hauswinkelspinne gehört.
Nicht nur in der Bevölkerung herrscht Angst vor Spinnenbissen. Auch Ärztinnen und Ärzte überschätzten die Bisse, da sie zu wenig geschult seien, um diese tatsächlich zu erkennen. Vieles, was wie ein Spinnenbiss aussehe, sei in Wirklichkeit keiner. Wissenschaftlich gesehen kann ein Spinnenbiss nur dann als solcher bezeichnet werden, wenn die Spinne beim Biss beobachtet wurde, gleich danach gefangen und von einem Experten identifiziert wurde und drittens müsse der Biss typische Symptome hervorrufen, so Wolfgang Nentwig vom Insitut für Ökologie und Evolution der Universität Bern.
In Europa sind 4500 Spinnenarten heimisch. Viele davon sind groß genug, um den Menschen zu beißen und dabei die Hautschichten zu durchdringen. "Dennoch beißen sie kaum, obwohl viele davon in der Nähe des Menschen und auch im Haus leben", betont der Spinnenforscher. Zudem rufen Spinnenbisse nur leichte Symptome hervor. Weltweit wurde seit 50 Jahren kein Todesfall wegen einer giftigen Spinne registriert - auch nicht in Ländern wie Brasilien oder Australien, wo die gefährlichsten Spinnen beheimatet sind.
Uni Bern/JM