08.06.2018
Jeans und Sneaker oder Anzug und Krawatte, mit weißem Kittel oder ohne: Das Outfit von Ärzten hat Auswirkungen darauf, wie sie von ihren Patienten wahrgenommen werden. Dies belegt eine aktuelle Studie von Forschern der University of Michigan, die im Fachblatt BMJ Open nachzulesen ist.
Über die Hälfte der gut 4.000 Befragten gab an, dass ihnen die ärztliche Bekleidung wichtig sei. Mehr als ein Drittel sagte zudem, dass sich die Bekleidung ihres Arztes auf ihre Zufriedenheit mit der Behandlung auswirke. Die Teilnehmer hatten anhand von Bildern bewertet, wie sachkundig, vertrauenswürdig, fürsorglich und zugänglich ein Arzt dank seiner Kleidung wirkte und wie gut sie sich als Patient durch das ärztliche Outfit fühlten. In allen fünf Kategorien schnitt die förmliche Bekleidung mit weißem Kittel am besten ab. Dies galt besonders für Personen über 65 Jahren, wie die Forscher berichten. Dem folgten Krankenhaus-Bekleidung mit weißem Kittel und formelle Kleidung ohne Kittel. Bei Chirurgen in Krankenhäusern und Notärzten bevorzugten 34 Prozent dagegen eine Krankenhaus-Uniform ohne weißen Kittel, 23 eine Uniform mit weißem Kittel. Insgesamt meinten fast zwei Drittel, dass Ärzte im Krankenhaus einen weißen Kittel tragen sollten, 55 Prozent fanden, dass dies auch für Ärzte in Praxen gelte.
Für die Studie hatten mehr als 4.000 Teilnehmer sieben verschiedene Bekleidungsvarianten bei Ärzten bewertet:
- Casual: Kurzärmliges Shirt oder Hemd mit Kragen, Jeans und Turnschuhe, mit und ohne weißen Kittel
- Krankenhaus-Uniform: Blaues, kurzärmliges Hemd und Hosen, mit und ohne weißen Kittel
- Formell: Hellblaues, langärmliges Hemd und eine dunkelblaue Anzughose, schwarzen Lederschuhe mit einem Drei-Zentimeter-Absatz bei Frauen und schwarze Lederschuhe und dunkelblaue Krawatte bei Männern, mit und ohne weißen Kittel
- Business-Anzug: Dunkelblaues Jackett und Hose mit Hemd in gleicher Farbe, Krawatte und Schuhe wie bei der förmlichen Variante
HH