19.02.2013
Schmusen, küssen und "Ich liebe dich" ins Ohr flüstern – dies alles ist Ausdruck einer romantischen Liebesbeziehung. Oder etwa nicht? Amerikanische Forscher haben jetzt herausgefunden, dass nicht alles, was romantisch scheint, auch immer so ehrlich gemeint sein muss.
Die Wissenschaftler hatten untersucht, wie und warum Menschen ihren Partner in einer Beziehung über ihre wahren Gefühle täuschen. Sie fanden heraus, dass nicht-verheiratete Personen in einer Partnerschaft bis zu dreimal pro Woche Liebesgefühle ausdrücken, die sie in dem Moment gar nicht empfinden. Dabei logen sie beispielsweise über ihre eigenen Gefühle, die dem Partner gegenüber empfundenen Gefühle oder sie drückten Liebesgefühle aus, obwohl gerade negative Gefühle vorherrschend waren, berichten die Forscher in dem in Kürze erscheinenden Fachtitel Communication Quarterly.
So sagte einer der Probanden seiner Freundin bei einem Telefonat, dass er sie liebe, um das Gespräch abzukürzen und stattdessen ein Basketballspiel im Fernsehen anschauen zu können. Eine Studienteilnehmerin wollte eigentlich nicht mit ihrem Freund kuscheln, weil sie schlecht gelaunt war, tat es aber trotzdem. Und eine weitere Probandin beantwortete die Frage, ob ihr der neue Haarschnitt ihres Freundes gefalle, mit einem falschen ja, um seine Gefühle nicht zu verletzen. Viele Menschen nutzen die Demonstration von Zuneigung, um ihr Gesicht zu wahren, den Partner nicht in Verlegenheit zu bringen und Streit zu vermeiden, so die Forscher. Paare sollten sich nicht allzu viele Sorgen machen. Stattdessen könne dieses Verhalten vielleicht eher helfen, eine Liebesbeziehung aufrechtzuerhalten.
HH