28.12.2011
Erwachsene und ältere Kleinkinder überprüfen unbewusst die Aussprache bestimmter Vokale. Unterscheiden sich die Vokale von den eigentlich gewünschten Vokalen, korrigieren Erwachsene und ältere Kleinkinder kleinere Aussprachefehler. Jüngere Kleinkinder seien dazu noch nicht in der Lage, sagen die dänischen Forscher. Sie seien daher in der Sprachentwicklung auf ihre Eltern oder andere Erwachsene angewiesen.
Die dänischen Forscher verglichen die Sprachfähigkeiten von Erwachsenen, Vierjährigen und Zweijährigen in einem Test. Sie wurden gebeten, das Wort "bed" fünfzig Mal zu wiederholen. Um den Kindern dieses Wort zu entlocken, nutzten die Wissenschaftler ein Computerspiel, bei dem ein Roboter durch das Wort "bed" über ein Spielfeld gesteuert wurde.
Die Forscher spielten dabei den Testpersonen ihre eigene Stimme vor. Nach zwanzig Wiederholungen veränderten sie die Aufzeichnung so, dass die Testpersonen sich selbst statt des Wortes "bed" das Wort "bad" sagen hörten.
Die Reaktion der Erwachsenen war eindeutig. Sie versuchten nun, das Wort deutlicher und insbesondere den Vokal höher auszusprechen. Statt "bed" sagten sie in der Folge "bid". Auch die Vierjährigen versuchten den vermeintlichen Fehler auf diese Weise auszugleichen. Anders die Zweijährigen. Sie sagten weiter "bed", unabhängig davon, was sie sich selber sagen hörten.
Für die Forscher ist dies ein eindeutiges Zeichen dafür, dass Kinder sich selbst nicht zuhören. Um die Aussprache wirklich korrekt lernen zu können, seien sie auf die Eltern oder andere Erwachsene angewiesen, die ihre Fehler korrigieren. Dies widerspricht der Ansicht, man solle die Kinder in der Phase ihres Spracherwerbes nicht zu sehr korrigieren, da sie sonst Angst vor dem Sprechen bekommen könnten.
KK