Sport & FitnessGesundheit

Knie-Arthrose: Trotz Schmerzen in Bewegung bleiben

NAS  |  23.09.2023

Arthrose ist die häufigste Gelenkerkrankung bei Erwachsenen. Obwohl die Erkrankung Schmerzen verursacht, ist es wichtig, in Bewegung zu bleiben, um den Abbau der schützenden Knorpelschicht zu verlangsamen.

Frauen beim Yoga.
Yoga gehört zu den Sportarten, die bei Arthrose unter fachkundiger Anleitung gut durchgeführt werden kann.
© PeopleImages/iStockphoto

Bei Arthrose kommt es zu einem Verschleiß des Gelenkknorpels, der die Knochenenden überzieht. „Eine Kniearthrose kann unterschiedlich verlaufen. Bei manchen Menschen ist auf dem Röntgenbild zwar eine Arthrose sichtbar, ihre Beschwerden nehmen über viele Jahre aber nur langsam zu oder bleiben sogar stabil. Andere können mit den Einschränkungen und gelegentlichen Schmerzen gut leben. Die Arthrose kann aber auch so ausgeprägt sein, dass starke Schmerzen auch in der Nacht auftreten und den Betroffenen den Schlaf rauben“, erklärt Dr. Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der Krankenkasse Barmer.

Trotz Schmerzen in Bewegung bleiben

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern. „Arthrose-Patientinnen und -Patienten, die an Übergewicht leiden, sollten über Bewegung und Ernährung versuchen, mögliche überflüssige Kilos abzubauen. Dadurch werden die Gelenke entlastet“, rät Marschall. Regelmäßige Bewegung hat bei Arthrose noch weitere positive Effekte: Dabei werden die Muskeln, Bänder und Sehnen, die den Kniegelenken Halt geben, gestärkt, und außerdem der noch vorhandene Knorpel mit Nährstoffen versorgt. Das verlangsamt den weiteren Abbau des Knorpels. „Auch wenn es schmerzhaft ist, sich mit Arthrose zu bewegen, sollten es Betroffene unbedingt tun. Allerdings darf das Kniegelenk dabei nicht zu stark belastet werden“, so Marschall. Besonders geeignet seien Sportarten, die die Kniegelenke wenig belasten, bei denen die Bewegungen gleichmäßig ausgeführt und Erschütterungen möglichst vermieden werden: zum Beispiel Nordic Walking, Aquafitness, Radfahren, Yoga oder Tai-Chi. Verzichten sollte man dagegen auf Sportarten wie Joggen, Tennis oder Skifahren. Diese und alle anderen Sportarten, die scharfes Abbremsen oder schnelle Richtungswechsel beinhalten, belasten die Kniegelenke zu sehr.

Auch spezielle Kräftigungsübungen, die man bei jedem Wetter in den eigenen vier Wänden durchführen kann, können helfen. Sie kräftigen die Muskulatur und steigern die Mobilität. Bei Kniearthrose empfiehlt Marschall zum Beispiel sogenannte Step-ups: Dabei einen Fuß auf die erste Stufe einer Treppe stellen, dann den anderen Fuß auf die Treppenstufe heben und wieder auf den Boden setzen. Diese Übung eine Minute lang wiederholen und dann die Seite wechseln.

Ebenfalls gut geeignet ist Marschall zufolge eine Übung, bei der es darum geht, ohne Hilfe von einem Stuhl aufzustehen: Dabei setzt man sich auf einen Stuhl, die Beine stehen im 90-Grad-Winkel auf dem Boden. Jetzt die Arme vor dem Oberkörper verschränken und sich leicht nach vorn beugen. Dann ohne Unterstützung der Arme langsam aufstehen und sich wieder hinsetzen. Auch diese Übung anfangs eine Minute lang wiederholen. Je mehr man übt und trainiert, desto einfacher kann man sein Pensum langsam steigern und die positiven Effekte auf die Kniearthrose damit verstärken.

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