21.02.2019
Etwa jeder Achte hat hierzulande eine Tätowierung. Die meisten sind der Meinung, dass ein Tattoo gesundheitlich unbedenklich ist. Theoretisch ist es aber möglich, dass eisenhaltige Pigmente der Tätowierung während einer MRT-Untersuchung mit dem Magnetfeld interagieren oder dass sich leitfähige Bestandteile erhitzen und zu Verbrennungen führen. Eine Studie aus London gibt nun Entwarnung.
Der Untersuchung zufolge ist das Risiko für Nebenwirkungen durch Tätowierungen gering, wie das Forscherteam um Nikolaus Weiskopf vom Max-Planck-Institut in Leipzig im New England Journal of Medicine berichtet. Weiskopf sagt: „Unsere Studie untermauert, dass die Mehrzahl der Probanden mit Tattoos keinerlei Nebenwirkungen bemerkt haben.“ Es habe einen einzigen Fall gegeben, bei dem der Studienarzt festgestellt hat, dass die Nebenwirkungen – ein Prickeln auf der Haut – mit dem Scannen zusammenhingen. Dieses unangenehme Gefühl war aber innerhalb von 24 Stunden verschwunden, ohne dass der Betroffene eine ärztliche Behandlung in Anspruch genommen hat.
Viele Menschen mit Tattoo werden im MRT untersucht, eine systematische Studie zu möglichen Nebenwirkungen fehlte jedoch bislang. Diese Lücke wurde nun durch die Studie geschlossen. Dafür wurden bei 330 Patienten mit 932 Tätowierungen die Merkmale der Tattoos erfasst, z. B. Größe, Position und Art der Farbe, und ob während oder nach dem MRT-Scan mit einer Magnetfeldstärke von drei Tesla Nebenwirkungen von der Tätowierung ausgingen. Dabei wurden jedoch aus Vorsichtsgründen Personen mit sehr großen Tätowierungen oder solchen, die mehr als fünf Prozent der Körperoberfläche bedeckten, ausgeschlossen.
ZOU