21.01.2019
Eine Körperbemalung mit weißen Streifen schützt offenbar vor Insektenstichen. Das zeigt eine aktuelle Studie aus Schweden und Ungarn. Indigene Völker, die ihre Körper bemalen, erlangen dadurch möglicherweise einen Schutz gegen Krankheiten, die von stechenden Insekten übertragen werden.
Für die Studie nutzten die Forscher Plastikmodelle von Menschen, die unterschiedlich bemalt waren. Es zeigte sich: Ein braunes Modell zog zehnmal so viele Pferdebremsen an wie ein braunes Modell mit weißen Streifen. Als Kontrolle diente eine Plastikfigur in beige, auch sie zog doppelt so viele Blutsauger an wie das gestreifte Modell. Sogar die Position hatte eine unterschiedliche Attraktivität für die Insekten: Ein liegendes Modell wurde von beiden Geschlechtern gestochen, ein stehendes nur von Weibchen.
Zuvor war den Wissenschaftlern aufgefallen, dass Zebrastreifen vor Pferdebremsen schützen. Auch Pferde mit hellem Fell werden im Gegensatz zu dunklen seltener gestochen. Daraufhin entwarfen sie für ihre Versuche drei menschliche Modelle in dunkel, beige und dunkel-weiß-gestreift, die sie mit Leim überzogen.
Die meisten indigenen Gemeinschaften, die die Tradition der Körperbemalung pflegen, leben in Gegenden, in denen es viele Blutsauger wie Bremsen, Moskitos oder Tsetsefliegen gibt. Wenn diese Insekten Menschen stechen, besteht die Gefahr der Übertragung von Bakterien, Parasiten und anderen Krankheitserregern. Der Brauch der Körperbemalung ist wahrscheinlich auf mehreren Kontinenten unabhängig voneinander entstanden. Seit wann es ihn gibt, ist unbekannt.
ZOU