Kolumne Haut & Haar: Nägel - auf Biegen und Brechen
13.09.2013
Apothekerin Ursula Kindl: Mit meinen Nägeln hatte ich nie Probleme. Sie sind gesund, brechen nicht ab und Splittern ist für mich ein Fremdwort. Klar, dass mich häufig Kundinnen mit Nagelproblemen um Rat fragen.
So wie neulich Frau Ute F. "Ich wollte Sie schon immer fragen, was Sie für Ihre Nägel tun, sie wirken so gesund und robust. Meine dagegen brechen und splittern. Manchmal kann ich sie richtig abschälen."
Ihre Nägel sahen sonst ganz gesund aus, und ich konnte keine Verfärbungen, Verdickungen oder Verletzungen erkennen, die auf eine Erkrankung hindeuten würden. "Leiden Sie an Diabetes, an einer Erkrankung der Schilddrüse oder sonst einer chronischen Krankheit?", wollte ich wissen. Sie verneinte. Bei besonders brüchigen Nägeln liegt es mitunter an einer Erkrankung des Nagels, zum Beispiel einem Pilz oder einem allergischen Ekzem. Auch Eisenmangel kann dazu führen, dass die Nägel leicht brechen.
Pflege beginnt beim Händewaschen
In den meisten Fällen liegt es an einer mangelnden oder falschen Pflege. "Was haben Sie bis jetzt getan, um das Problem zu beheben?", wollte ich von Ute F. wissen. "Ich creme am Abend meine Hände ein, dabei massiere ich auch die Nägel. Mehr tue ich nicht." Eine gute Nagelpflege beginnt viel früher, nämlich beim Händewaschen und dem Schutz der Hände und Nägel.
Häufiger Wasserkontakt, entfettende Reinigungsmittel wie Spülmittel oder starkes Schwitzen in Gummihandschuhen schadet den Nägeln. Auch eine falsche Maniküre oder der häufige Gebrauch von entfettenden Nagellackentfernern lässt sie nicht gut aussehen.
Handschuhe zum Schutz
"Ich empfehle Ihnen, vor der Arbeit mit Wasser Haushaltshandschuhe anzuziehen. Weil man darin leicht schwitzt, ziehen Sie Baumwollhandschuhe darunter. Sie saugen den Schweiß auf und halten die Haut trocken. Aber die Handschuhe bitte sofort wechseln, wenn sie feucht geworden sind. Sonst weicht der Nagel auf!"
"Ich habe in den Dingern einfach kein Gefühl", sagte mir Ute F. Einen Einwand, den ich immer wieder höre. Am besten die Handschuhe nicht zu groß wählen, um das Tastgefühl nicht unnötig zu behindern. Zum Händewaschen rückfettende Produkte oder noch besser Handwaschöle wählen. Auf Seife soweit es geht verzichten. Und nach jedem Waschen die Hände und die Nägel gut eincremen.
"Darf ich meine gewohnte Handcreme weiter verwenden?", fragte mich Ute F. "Sie enthält Harnstoff." Natürlich, beruhigte ich sie. Fett und Feuchthaltesubstanzen wie Harnstoff sind genau richtig, um die Nägel geschmeidig zu halten. Zusätzlich dürfen es zur Pflege gerne ein Nagelöl oder zur Stärkung ein kieselsäurehaltiger Lack sein. Auch die Behandlung des Nagelbetts mit einem Pflegestift oder einer Creme kann das Nachwachsen eines gesunden Nagels fördern.
Nagellack erlaubt
"Apropos Nagellack", fragte mich Ute F. zum Schluss. "Ich würde mir schon gerne die Nägel ab und zu lackieren. Darf ich das?" Dem steht nichts entgegen, wenn man einen guten Nagellack verwendet. Viele Produkte enthalten Substanzen, die den Nagel kräftigen. "Sie sollten nur ab und zu eine Pause einlegen, in der Sie die Nägel mit einem Öl oder einer Creme pflegen. Und bitte nicht zu häufig Nagellackentferner benutzen. Die entfetten zu stark."
Apothekerin Ursula Kindl
Medikamente ohne Zuzahlung
Alle zwei Wochen neu: die aktuelle Liste der zuzahlungsfreien Arzneimittel.