08.08.2019
Weil Menschen mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit nach kurzen Gehstrecken häufig wegen krampfartiger Schmerzen pausieren müssen, wird die Erkrankung auch Schaufensterkrankheit genannt. Eine neue Studie bestätigt nun, dass Krafttraining die Beschwerden lindert und dazu führt, dass die Patienten wieder längere Strecken schmerzfrei gehen können.
Die Sportphysiologin Dr. Belinda Parmenter von der Universität in New South Wales hatte schon zuvor in einer Studie gezeigt, dass intensives Krafttraining die Gehfähigkeit von Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit verbessert. Diese Ergebnisse ließen sich durch eine kürzlich durchgeführte Metaanalyse bestätigen. „Wir haben festgestellt, dass hochintensives Krafttraining die Gehfähigkeit der Menschen verbessert. Es erhöhte die Strecke, die Patienten ohne Schmerzen gehen konnten. Entscheidend ist, dass Krafttraining den Patienten ermöglicht, Muskelgruppen zu trainieren, die nicht betroffen sind, sodass sie während des Trainings Krämpfe vollständig vermeiden können“, sagt Parmenter.
Bei Menschen mit peripherer Verschlusskrankheit führt eine Verengung der Arterien zu einer verminderten Blut- und Sauerstoffversorgung der Beine. Bei fortschreitender Krankheit können die Patienten beim Gehen Muskelkrämpfe bekommen, die durch Ruhe schnell gelindert werden. Dies führt dazu, dass die Patienten inaktiv werden und damit das Risiko für weitere Herz-Kreislauferkrankungen steigt.
Ärzte raten bei peripherer Verschlusskrankheit zu körperlicher Betätigung, da Gehen die wirksamste Behandlung ist. Das können viele Patienten aufgrund der Schmerzen aber nur schlecht. Parmenter empfiehlt mindestens zweimal pro Woche ein Ganzkörperkrafttraining bei mäßiger bis hoher Intensität und verweist auf die zusätzlichen gesundheitlichen Vorteile für das Herz-Kreislaufsystem und das Körpergewicht.
ZOU