28.11.2016
Egal ob Malen, Verse dichten oder Komponieren – kreative Tätigkeiten können das Wohlbefinden vom einen auf den anderen Tag verbessern. Dies zeigte sich in einer aktuellen Studie aus Neuseeland. Ähnlich wie bei einer aufwärtsdrehenden Spirale könnte sich beides mit der Zeit sogar gegenseitig verstärken.
Bei der Analyse von Tagebuch-Einträgen fanden die Wissenschaftler um Dr. Tamlin Conner von der University of Otage ein Muster, nachdem sich Studienteilnehmer nach einem besonders kreativen Tag deutlich besser fühlten. Sie empfanden sich als enthusiastischer als sonst und insgesamt positiver. Für letzteres benutzten sie den Begriff des „Flourishing“ (deutsch: „Erblühen“). Der Begriff beschreibt den Forschern zufolge positiven Wachstums in einem selbst. Zwar hatten die Wissenschaftler in ihrer Studie nicht speziell abgefragt, mit welcher Art kreativen Tuns sich die Teilnehmer die Zeit vertrieben hatten. Doch frühere Studien hatten gezeigt, dass am häufigsten das Komponieren von Liedern, kreatives Schreiben, Stricken und Häkeln, das Erfinden neuer Rezepte, Malen und Zeichnen, graphisches und digitales Design sowie Musikmachen genannt wurde.
Anhand von positiven Gefühlen wie Glück, Freude, Enthusiasmus oder positive Aufregung ließen sich jedoch nicht die kreativen Aktivitäten am Folgetag vorhersagen. In früheren Arbeiten hatten die Forscher allerdings zeigen können, dass solche positiven Emotionen die Kreativität am gleichen Tag steigern können. Daraus schließen die Forscher, dass sich beide Faktoren wie in einer Aufwärtsspirale gegenseitig verstärken könnten. Sprich: Wer etwas Kreatives tut, ist am Folgetag glücklicher und betätigt sich deshalb eher kreativ. Kreativität im Alltag könnte daher ein wichtiges Mittel sein, mit dem sich das psychische Wohlbefinden von Tag zu Tag verbessern lassen könnte, so das Fazit der Wissenschaftler.
HH