06.07.2015
Gürtel, Schmuck und Münzen sind abgelegt, trotzdem schlägt der Sicherheitsdetektor am Flughafen an: Betroffen sind oft Menschen, die künstliche Gelenke oder Schrauben in sich tragen. Der Implantate-Pass im Reisegepäck sollte deshalb auf keinen Fall fehlen.
"Künstliche Gelenke bestehen meist aus einer Materialkombination von Titan- oder Stahllegierungen, Keramik und Kunststoffen", erklärt Dr. Thomas Kreibich, Oberarzt an der Helios Endo-Klinik Hamburg. "Da ist es sehr gut möglich, dass der Alarm in der Röntgenkontrolle anschlägt." Der Mediziner rät deshalb: Prothesenträger sollten dem Sicherheitspersonal vorab ihren Endoprothesen-Pass vorzeigen. Den Gelenkpass stellen die Kliniken aus, die solche Operationen durchführen. "Wer ein künstliches Gelenk ohne einen Endoprothesen-Pass bekommen hat, sollte unbedingt in seiner Klinik danach fragen", so Kreibich. Im Pass steht die Größe der Prothese, Material, Alter, Datum und an welcher Stelle des Körpers das Implantat sitzt.
Auch bei Operationen an der Wirbelsäule werden unter anderem Platten, Schrauben und Stäbe aus Metall verwendet. Prinzipiell sollten Patienten mit Metallimplantaten das Sicherheitspersonal auf das Vorhandensein und die Lage im Körper aufmerksam machen. Auch hier gilt: Patienten mit Implantaten in der Wirbelsäule sollten sich von der behandelnden Klinik ebenfalls einen Implantat-Ausweis geben lassen. Der Ausweis ist in der Regel mehrsprachig, so dass er auch im Ausland verwendet werden kann. Auf Reisen ist dieser Pass nicht nur am Flughafen, sondern auch in unerwarteten Notfallsituationen wichtig.
Helios Kliniken/NK