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29.07.2022
Die Lebenserwartung in Deutschland ist seit langer Zeit erstmals wieder gesunken. Seit Beginn der Pandemie im Jahr 2020 bei Jungen um 0,6 Jahre und bei Mädchen um 0,4 Jahre. Hauptgrund für diese Entwicklung sind die außergewöhnlich hohen Sterbefallzahlen während der Corona-Wellen. Das berichtet das Statistische Bundesamt.
Die durchschnittliche Lebenserwartung betrug im Jahr 2021 für neugeborene Mädchen 83,2 Jahre und für neugeborene Jungen 78,2 Jahre. Eine deutliche Verringerung zum letzten Vorpandemiejahr 2019: bei Jungen um 0,6 Jahre, bei Mädchen um 0,4 Jahre. Die Experten des Statistischen Bundeamts sind sich sicher: „Hauptursache sind hohe Sterbefallzahlen im Zuge der Corona-Pandemie.“ Den Berechnungen zufolge gab es in den ersten beiden Pandemiejahren 2020 und 2021 etwa 70.000 bis 100.000 zusätzliche Sterbefälle.
Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland
In Ostdeutschland war der Rückgang der Lebenserwartung bei Geburt von 2019 auf 2021 besonders deutlich. Für Jungen nahm dieser Wert um 1,3 Jahre, für Mädchen um 0,9 Jahre ab. In Westdeutschland betrug der Rückgang bei den Jungen 0,4 Jahre und bei den Mädchen 0,3 Jahre. Die ostdeutschen Bundesländer waren ab der zweiten Welle besonders stark von der Pandemie betroffen. Die Lebenserwartung bei Geburt für Jungen beträgt nun 76,4 Jahre in Ost- und 78,6 Jahre in Westdeutschland – für Mädchen 82,7 Jahre im Osten und 83,3 Jahre im Westen.