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Lieferprobleme: Ibuprofen wird knapp

27.06.2018

Ibuprofen gehört zu den am häufigsten eingesetzten Medikamenten in Deutschland. Doch jetzt droht bei dem Schmerzmittel ein Lieferengpass, wie der Branchendienst Apotheke adhoc in einer Pressemeldung berichtet. Offiziell gelistet sind die Lieferengpässe in der Datenbank des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bislang noch nicht.

Ibuprofen droht ein Lieferengpass.
Ibuprofen gehört zu den am häufigsten eingesetzten Schmerzmitteln in Deutschland.
© Igor - Fotolia.com

Laut BfArM-Pressesprecher Maik Pommer besteht bislang noch kein echter Versorgungsengpass, da nur einzelne Stärken und Zubereitungen von Ibuprofen-haltigen Medikamenten betroffen seien. Andere Schmerzmittel wie Diclofenac oder Naproxen sind nicht betroffen.

Nachdem Ibuprofen-haltige Fiebersäfte schon seit Längerem knapp waren, betreffen die Lieferschwierigkeiten seit rund einem Monat auch bestimmte Stärken in Tablettenform. Hintergrund ist laut einem Bericht von Apotheke adhoc, dass der Wirkstoff weltweit nur in wenigen Fabriken hergestellt wird. Ein Hersteller ist die deutsche Firma BASF mit einem Werk in Bishop, Texas. Eigentlich hätte die Anlage Anfang 2018 erweitert werden sollen, doch wegen technischer Probleme stehe aktuell alles still. Der Ausfall werde möglicherweise drei Monate dauern. Produziert wird Ibuprofen außerdem von Hubei Granules-Biocause und Shandong Xinhua aus China, Solara active PharmaScience und IOLCP aus Indien sowie SI Group aus den USA. In welcher Größenordnung sich der Ausfall auf den deutschen Markt auswirkt, ist bislang nicht bekannt. Sichtliche Entspannung könnte es 2021 geben: Dann will BASF eine zweite Ibuprofen-Produktionsstätte in Betrieb nehmen – diese im heimischen Ludwigshafen, als erste und einzige Produktionsanlage in ganz Europa.

Mit 27 Millionen Verordnungen auf Rezept sowie 51 Millionen verkauften Packungen in der Selbstmedikation ist Ibuprofen laut Apotheke adhoc das wichtigste Schmerzmittel in Deutschland. Der Wirkstoff habe andere Substanzen wie Acetylsalicylsäure und Paracetamol abgelöst und wird zunehmend auch in Kombinationspräparaten gegen Erkältungen und Schmerzcremes verarbeitet. Insgesamt habe sich der Absatz in den vergangenen Jahren fast verdoppelt.

dh/<link www.pharmazeutische-zeitung.de>PZ/NK

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